Autogaragen in den roten Zahlen

Die Freiburger Garagisten schrieben im letzten Jahr rote Zahlen. Im laufenden Jahr dürfte es für die Branche nur leicht besser werden.

Auch in den Werkstätten wurden Umsatzrückänge verzeichnet, wenn auch etwas weniger stark. (Symbolbild) © KEYSTONE

Weniger Autofahrten, weniger Abnutzung, weniger Autokäufe, weniger Reparaturen: Das bedeutet weniger Arbeit für die Garagisten – die Corona-Pandemie machte der Branche einen Strich durch die Rechnung. Hubert Waeber, Chef der AHG-Holding-Group, besitzt in der Region elf Garagen und verkaufte im letzten Jahr ca. 25 Prozent weniger Autos: «Meines Erachtens war 2020 für viele Garagen verheerend. Sehr viele davon werden grosse Verluste einfahren.»

Kantonal geringerer Verlust

Auch beim Auto Gewerbe Verband Schweiz ist von einer schwierigen Situation die Rede. Der Präsident der Freiburger Sektion, Georges Bovet, beziffert das Minus aber bloss auf zehn bis fünfzehn Prozent. Immer beliebter werden zwar Elektro-Autos, was der steigende Absatz verdeutlicht. Hubert Waeber sieht diese Entwicklung aber skeptisch: «Für die Ökologie ist es gut, wenn wir mehr Elektroautos verkaufen. Doch weder Hersteller noch Importeur und Garagist verdienen damit viel Geld. Die Margen sind viel geringer als bei Benzinfahrzeugen. Diese Autos sind in der Produktion viel teurer und erzielen auf dem Markt noch nicht den Preis, den sie eigentlich kosten sollten.»

Immerhin sieht Waeber die Situation in der Werkstatt etwas optimistischer: «Der Umsatzrückgang betrug weniger als vier Prozent und ist damit geringer als wir angenommen hatten. Gewisse Leute haben das Auto nicht gewechselt und dafür eine grössere Reparatur in Kauf genommen. In diesem Bereich sind wir eigentlich zufrieden. Hingegen müssen wir bei den Ersatzteilen rund zwanzig Prozent Einbussen vermelden.»

Situation entspannt sich

Nach einem schwierigen Start ins neue Jahr sieht Hubert Waeber aber etwas Licht am Horizont. Er vermutet, dass sich die Situation entspannen wird und gegen Sommer eher verbessert: «Wir denken, dass das erste Trimester noch sehr schwierig wird. Danach sollte sich ein Nachholbedarf einstellen. Wir erreichen damit zwar nicht das Niveau von 2019, aber besser als 2020 sollte es allemal werden.»

RadioFr. - Yves Kilchör / mac / rb
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