Der Lehrstellenmarkt trotzt der Pandemie

Im Vergleich zum Vorjahr wurden bisher mehr Lehrstellen vergeben. Christophe Nydegger, Chef des Amts für Berufsbildung, erklärt weshalb.

KV-Lehrlinge während der Pause. Die kaufmännische Lehre gehört zu den beliebtesten. © Keystone

Jugendliche, welche diesen Sommer ihre obligatorische Schulzeit beenden, befinden sich auf Lehrstellensuche. Gemäss der Task Force "Perspektive Berufslehre" bewegt sich die Zahl der abgeschlossenen Lehrstellenverträge in der Schweiz im Rahmen des Vorjahres.

Dasselbe gelte auch für den Kanton Freiburg, sagt Christophe Nydegger, Chef des Amts für Berufsbildung Freiburg. "Bis heute zählen wir in etwa 100 Lehrverträge mehr als im Vorjahr." Allerdings könne sich diese Zahl bis Ende Oktober noch ändern.  "Wir bleiben aber optimistisch", so Nydegger.

Nicht alle Lehrstellen sind gleich beliebt

Grundsätzlich gebe es für alle Schulabgängerinnen und –abgänger eine Lehrstelle. Das bedeute aber nicht, dass auch alle Jugendliche eine finden. "Es herrscht stets dasselbe Problem: Einige Berufe sind bei Jungen sehr beliebt, bei anderen Berufsfeldern bleiben immer Lehrstellen frei", erklärt Nydegger.

Noch letztes Jahr bestand die Sorge, dass die Unternehmen 2021 markant weniger Lehrstellen anbieten würden. Allerdings hätten alle daran gearbeitet, dass dieser Fall nicht eintritt, sagt Nydegger.

Die Lehrbetriebe hätten ihre Rolle wirklich sehr gut gespielt. "Auch von unserer Seite haben wir Massnahmen getroffen, besonders bezüglich der finanziellen Unterstützung von Lehrmeistern."

Die Lehre als Ticket zur Berufswelt

Mit einem sogenannten "Matching" begleitete das Amt zudem Jugendliche und Eltern bei der Lehrstellensuche. Die Botschaft habe gelautet: "Es gibt Lehrstellen für alle." Gleichzeitig wurde den Jugendlichen ans Herz gelegt, ihr Augenmerk auf Berufe zu richten, die vielleicht nicht zu ihrer ersten Wahl gehörten.

Heute arbeite man nicht mehr 50 Jahre im selben Beruf, sagt Nydegger. Ein Lehrabschluss stelle zwar eine Eingangstüre zur Berufswelt dar. "Ein nachträglicher Wechsel stellt in der Regel kein Problem dar."

RadioFr. - Valentin Brügger / pef
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