Deutsches Sommermärchen nimmt an Gestalt an

Deutschland gewinnt an der Heim-Euro auch das zweite Spiel. In Stuttgart siegt das Team von Julian Nagelsmann gegen Ungarn 2:0. Jamal Musiala und Ilkay Gündogan treffen.

Nagelsmanns Leute siegen heute © KEYSTONE/EPA/RONALD WITTEK
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Damit nähern sich die Gastgeber dieser Europameisterschaft weiter einem Sommermärchen an. Deutschland wird die Achtelfinals erreichen, die sie an den letzten beiden Weltmeisterschaften in Russland und Katar kläglich verpasst haben.

So glanzvoll wie der erste Auftritt am Freitag gegen die Schotten (5:1) fiel die zweite Aufführung gegen die Ungarn nicht mehr aus. Gewiss: Deutschland gestaltete das Spiel überlegen. Aber die Ungarn erspielten sich die besseren Torchancen - die erste durch Roland Sallai schon nach wenigen Sekunden.

Neuer...

Wenn das zweite EM-Spiel bei Schwarz-Rot-Gold zu einer Erkenntnis führte, dann zu der, dass Manuel Neuer mit Recht vor dem Tor steht. Neuer zeigte Glanzparaden gegen Sallai (1.) und sogar eine Doppelparade nach einem brillanten Freistoss von Dominik Szoboszlai (26.).

Der Jubel der 51'000 Zuschauer im Neckarstadion nach diesen Paraden Neuers war ähnlich laut wie bei den deutschen Toren, die jeweils in der 22. Minute der beiden Halbzeiten fielen. In der ersten Hälfte setzte Captain Ilkay Gündogan nach, eroberte im Fünfmeterraum der Ungarn den Ball und legte für Jamal Musiala auf, der einschoss. In der zweiten Hälfte traf Gündogan per Direktabnahme nach einer feinen Hereingabe von Aussenverteidiger Maximilian Mittelstädt.

... und Musiala

Jamal Musiala! Seit fünf Jahren bei Bayern München, zuvor bei Chelsea ausgebildet. Vor allem dank Musiala nimmt das, was zum "Sommermärchen 2.0" werden soll, in der ersten EM-Woche an Fahrt auf. Mit 21 Jahren und 119 Tagen ist Musiala der drittjüngste Spieler, der an einer EM-Endrunde in zwei aufeinanderfolgenden Spielen traf. Noch jünger schafften das nur der Engländer Wayne Rooney (mit 18) und im letzten Jahrhundert der Ungar Ferenc Bene (auch mit 21, aber damals fünf Tage jünger als Musiala).

Derweil Deutschland am Sonntag ohne Druck ins letzte Vorrundenspiel gegen die Schweiz steigen wird, müssen die Ungarn bangen, weil sie auch am Sonntag nach dem letzten Gruppenspiel gegen Schottland nicht wissen werden, ob allenfalls ein einziger Sieg zum Erreichen der Achtelfinals ausreichen wird. Im Vergleich zum Spiel gegen die Schweiz gelang den Ungarn eine Steigerung. Dieses Form-Barometer lässt die Magyaren zumindest die nächsten vier Tage noch hoffen.

Deutschland - Ungarn 2:0 (1:0)

Stuttgart. - 51'000 Zuschauer (ausverkauft). - SR Makkelie (NED). - Tore: 22. Musiala 1:0. 67. Gündogan 2:0.

Deutschland: Neuer; Kimmich, Rüdiger, Tah, Mittelstädt; Andrich (72. Can), Kroos; Musiala (72. Führich), Gündogan (84. Undav), Wirtz (58. Sané); Havertz (58. Füllkrug).

Ungarn: Gulacsi; Fiola, Orban, Dardai; Bolla (75. Adam), Nagy (64. Kleinheisler), Schäfer, Kerkez (75. Nagy); Sallai (87. Csoboth), Szoboszlai; Varga (87. Gazdag).

Bemerkungen: Deutschland komplett. Ungarn ohne Négo und Balogh (beide verletzt). Verwarnungen: 23. Varga, 27. Rüdiger. 89. Mittelstädt. 94. Csoboth.

SDA
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