"Es war ein wunderbares Fest"
3500 Fans liessen sich von der Hitze nicht beirren und genossen das Schwarzseeschwinget vor Ort. Sie wurden dabei nicht enttäuscht.

Bis zu 35 Grad Celsius zeigte das Thermometer auf dem Schwarzsee an. Nicht nur für die Schwinger stellten die Temperaturen eine grosse Belastung dar, auch die Zuschauerinnen und Zuschauer mussten mit der Hitze umgehen. Sonnenhut, Sonnencreme und viel zu trinken gehörten am Sonntag auf dem Schwarzsee zum Inventar. Zwischen den Gängen gabs fürs Publikum dann jeweils eine gratis Abkühlung. Da das Sägemehl bei den hohen Temperaturen oft gewässert werden musste, liess es sich der Platzwart nicht nehmen, im Anschluss auch noch das Publikum auf den Tribünen abzuduschen. Diese quittierten den willkommenen "Nieselregen" jeweils mit grossem Applaus.
Vielleicht auch deswegen konnte OK-Präsident Erich Mauron nach dem Fest mit Freude verkünden, dass die Hitze niemandem zu fest zusetzte. "Ich war zweimal bei unserem Samariterposten. Sie hatten keine Vorfälle zu behandeln, die auf die hohen Temperaturen zurückzuführen gewesen wären. Und auch von den Zuschauerinnen und Zuschauern hörte ich nichts dergleichen." Dass trotz der enormen Temperaturen alle das Fest heil überstanden, setzte das i-Tüpfelchen auf ein absolut gelungenes Fest.
"Den Festsieg hätten wir schon gerne genommen!"
Seit 2006 warten die Freiburger auf einen Festsieg eines Einheimischen. Damals gewann der legendäre Hans-Peter Pellet, zusammen mit Matthias Sempach und Mario Thürig. So nahe am Festsieg wie in diesem Jahr war ein Freiburger allerdings schon lange nicht mehr. Benjamin Gapany stand nach vier Gängen auf dem zweiten Platz. Diesen teilte er sich zwar mit sieben anderen Schwingern. Bei einer Maximalnote gegen Severin Schwander, wäre Gapany als Einheimischer und mit einem sehr guten Notenblatt wohl bevorzugt worden. Doch es kam wie schon 2018 und 2019, Gapany konnte Schwander nicht besiegen, ja er verlor gar. "Den Festsieg hätten wir schon gerne genommen!", sagte der OK-Präsident nach dem Fest. Mit Florian Gnägi habe jedoch der Richtige gewonnen, meint Mauron. Ein verdienter und würdiger Festsieger. Und was sehr wichtig sei: Im Schlussgang gab es eine Entscheidung und keinen Gestellten. Erich Mauron ist sehr zufrieden mit der Schwarzseeausgabe 2022. Mit 3500 Leuten war die Arena ausverkauft.
Zwei Kränze für Freiburg
Und die Freiburger Delegation? Wie schon erwähnt, war Benjamin Gapany sehr nahe am Schlussgang, im sechsten Gang holte er sich dann den Kranz mit einem Sieg über Stefan Gäuman. Der zweite Eidgenosse Lario Kramer, durfte sein Haupt ebenfalls mit Eichenlaub schmücken. Kramer lancierte sein Fest mit einem Sieg über den Berner Eidgenossen Bernhard Kämpf ideal. Im dritten Gang wurde er vom späteren Festsieger Gnägi auf den Rücken gelegt. Mit zwei Siegen und einem Gestellten am Nachmittag schloss Kramer das Fest mit dem sehr guten fünften Rang ab.
Die weiteren Freiburger verpassten den Kranz. Besonders bitter endete das Fest für Dorian Kramer. Im vierten Gang gegen Adrian Thomet wurde sein Knie in Mitleidenschaft gezogen. In der Folge musste er den Wettkampf mit Verdacht auf ein angerissenes Kreuzband aufgeben.