FEDE muss Federn lassen

Die Gewerkschaft Syna verlässt den Dachverband der Personalverbände der Freiburger Staatsangestellten FEDE. Die Syna erhofft sich dadurch mehr Unabhängigkeit.

Die Gewerkschaft Syna verlässt den Dachverband FEDE. (Archivbild) © KEYSTONE

Gewerkschaften haben eine wichtige Funktion: Sie schauen den Arbeitgebern genau auf die Finger und setzen sich für die Rechte der Angestellten ein. Die FEDE setzt sich dafür ein, dass es den Freiburger Staatsangestellten gut geht. Die FEDE wird nun um ein gewichtiges Mitglied ärmer: Die Gewerkschaft Syna verlässt den Dachverband FEDE. Im letzten November haben die Freiburger*innen darüber abgestimmt, wie es mit der Pensionskasse der Staatsangestellten weitergehen soll. Genau dieses Geschäft hat der Syna aufgezeigt, dass sie besser eigene Wege geht.

Es gab schon mal einen Bruch in der FEDE: Vor fünf Jahren hat die Gewerkschaft VPOD die FEDE wegen Unstimmigkeiten verlassen. FEDE und Syna gehen hingegen im Guten auseinander. Das betont Marie-Louise Fries, die Regionalsekretärin der Syna Deutschfreiburg. Die Zusammenarbeit habe immer gut geklappt, doch innerhalb der Syna sei man sich nicht einig, welche Forderungen man unterstützen solle. «Das war zum Beispiel so bei der Pensionskassenreform.» Mit dem Austritt erhofft man sich, besser auf eigene Bedürfnisse eingehen zu können, erklärt die Regionalsekretärin.

Einem Dachverband anzugehören und die eigenen Mitglieder genügend zu vertreten sei nicht immer wieder einfach. Marie-Louise Fries erklärt, dass es wichtig sei, unabhängiger zu sein, um so die eigenen Forderungen stellen zu können und dadurch mehr Sichtbarkeit zu erlangen.

Die FEDE findet es schade, dass die Syna geht. Der Präsident der FEDE, Bernard Fragnière, versteht den Schritt der Syna aber. Die FEDE vertrete viele verschiedene Berufsgruppen, vom Lehrer bis zum Polizisten. Die Entscheide seien immer ein Mittelweg, der nicht für alle Mitglieder einfach zu akzeptieren sei. Die FEDE glaubt aber nicht, dass weitere Organisationen aus dem Dachverband austreten werden.

Doch nun ist die Syna weg. Sie zählt zwar als Einzelmitglied bei der FEDE, hat gesamthaft aber 6'000 Mitglieder in Freiburg, davon etwas mehr als zweihundert Staatsangestellte. Der  Entscheid der Syna habe aber nicht grosse finanzielle Auswirkungen auf die FEDE. Die FEDE werde jedoch etwas an Gewicht verlieren. Und das Funktionieren mit Aussenverbänden, wie die Syna nun einer ist, sei etwas komplizierter. Die Syna und die FEDE gehen zwar getrennte Wege, aber eben nicht ganz getrennt. Beide betonen, dass sie auf eine gute Zusammenarbeit setzten.

RadioFr. - Nadine Schmid / mac
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