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Feldschiessen im See- und Sensebezirk mit oder ohne Fest?

Der Seebezirk führt das Feldschiessen auch nächstes Jahr ohne Festbetrieb durch. Der Sensebezirk hat noch Hoffnung.

Ein Festbetrieb wie die letzten Jahre wird es im Seebezirk nicht geben.(Archivbild) © Feldschiessen Sense

Das Organisationskomitee vom Feldschiessen im Seebezirk in Galmiz beendet die Vorbereitungen für den Festbetrieb im Mai 2021. In der aktuellen Situation sei kein Festbetrieb möglich ist. Das OK vom Feldschiessen Galmiz gibt den Auftrag darum zurück an den Schützenbund. RadioFr. sprach mit OK-Präsident Markus Ith über die Entscheidung.

RadioFr.: Warum kam es zum Entscheid, die Vorbereitungen einzustellen?

Markus Ith: Es gibt mehrere Gründe. Sicher die Unsicherheit um die Risiken, die man eingeht. Dabei denkt man oft zuerst an die finanziellen Risiken, aber für uns war auch der organisatorische Aspekt wichtig: Man braucht viele Helfer, die man frühzeitig dafür einplanen können muss - und wollen die das in der Situation? Es waren effektiv nicht nur finanzielle Gründe, aber natürlich auch. Aber vor allem die Unsicherheit: Man weiss noch nicht, wie es ist, aber müsste jetzt mit der Organisation beginnen.

Mindestens 4 Jahre Vorbereitung, die somit für nichts sind. Das ist ein bitterer Moment für das ganze OK?

Ja, das ist so. Wir haben uns den Entscheid auch nicht leicht gemacht. Ehrlich gesagt hat das OK und die Organisation bis hier sehr motiviert gearbeitet. Wir haben uns eigentlich nach der Absage – respektive der Verschiebung im letzten Jahr – sofort wieder ans Konzept gesetzt und uns gefragt, wie man es umarbeiten kann. Da war auch viel Elan und Motivation dahinter. Aber jetzt ist bei allen die Einsicht gekommen, dass es keinen Sinn macht. Und dass wir sicher in einigen Jahren wieder bereit sind, das Feldschiessen in bewährter oder auch neuer Art durchzuführen. 

Kann man dazu sagen: „Wir machen es nicht mehr, macht ihr weiter – der Schützenbund hat jetzt erneut die Verantwortung.“?

Wir waren im steten Austausch mit dem Schützenbund. Daher kam es für sie nicht überraschend. Schlussendlich sind sie verantwortlich für den Schiessbetrieb, der hoffentlich auch stattfinden kann. Beim Festbetrieb sind sie absolut hinter uns gestanden und sehen das ähnlich wie wir. Wir hoffen, dass sie ein gutes Schiessen durchführen können und dass so der sportliche Anlass seine Tradition behalten wird. 

Seid ihr auch mitbeteiligt, den Schiessbetrieb 2021 aufrechtzuerhalten? 

Das ist effektiv möglich. Der Schützenbund hatte für dieses spezielle Jahr angedacht, dass an mehreren Ständen geschossen wird, immer einige Gesellschaften zusammen. Ich glaube, sie haben nach wie vor dieses Konzept im Auge. Da kann es sein, dass Galmiz einer dieser Standorte sein wird. Ich denke, von der Lage her sind wir sicher ein guter Standort, an dem auch die Infrastruktur vorhanden ist. Und wir sind sicher bereit, dies zu prüfen. Das ist aber dann eine Sache der Schützengesellschaft und nicht vom OK des Feldschiessens. 

Der Schiessport-Verband Sense hat noch nicht aufgegeben

Und wie sieht es im Sensebezirk aus? Wir haben beim Verantwortliche vom Schiesssport-Verband Sense, Ruedi Vonlanthen, nachgefragt:

Ruedi Vonlanthen: Wir haben letztes Jahr beschlossen, dass alle Feldschiessen um ein Jahr verschoben werden. Das heisst, dass dieses Jahr wieder Plaffeien an der Reihe wäre. Danach die anderen wie Alterswil, Ueberstorf und Rechthalten. Wir möchten dieses Jahr das Feldschiessen wieder ausführen, wie es in den letzten Jahren die Norm war. Das Traditionelle mit einem grossen Fest. Aber so wie sich die Situation heute darstellt, sieht es nicht so gut aus. Darum haben wir auch schon gewisse Szenarien mit dem OK von Plaffeien diskutiert. Nun sieht es so aus, dass wir das Feldschiessen in Plaffeien machen möchten – und zwar zentral. Nicht dezentral wie es im 2020 der Fall war. Aber wahrscheinlich nur mit einem ganz kleinen Fest. Die Details haben wir noch nicht diskutiert, dass wird in den nächsten Wochen entschieden. 

RadioFr.: Es ist also bereits klar, dass die Festivitäten nicht ganz wegfallen, sondern auf ein Minimum reduziert werden?

Das ist richtig, ja. Die Festivitäten werden nicht ganz wegfallen. Aber einfach reduziert. Genaueres können wir heute noch nicht sagen, denn wir kennen die Entwicklung des Corona-Virus nicht. Wir hoffen, dass es endlich verschwindet. 

Warum soll das Feldschiessen zentral und nicht dezentral stattfinden? 

Der Grund ist, dass es im Sensebezirk Tradition ist, das Feldschiessen immer zentral zu machen. Nach Turnus, von Gemeinde zu Gemeinde. Und wir wollen diese Tradition nicht verlieren. Darum wollen wir das Feldschiessen wieder zentral machen und nicht so wie letztes Jahr. So können wir auch, wie schon immer, die Kategoriensieger ernennen und ebenfalls einen Schützenkönig erküren etc. Das Feldschiessen soll wieder aufleben wie in den letzten Jahren, das wollen wir nicht verlieren. Und darum wollen wir es zentral probieren. 

Dezentral wäre wohl eher Corona-konform und das Schutzkonzept würde vielleicht eher angenommen. Ist es so, dass ihr lieber gar kein Feldschiessen macht, als ein dezentrales? 

Das ist nicht so gemeint. Wenn sich die Situation natürlich ganz stark verändern würde – was wir alle nicht hoffen – dann müssen wir wieder ein anderes Szenario wählen. Aber da wollen wir uns im Moment nicht festlegen. Momentan sind wir auf dem Kurs wie erwähnt. 

RadioFr. - Martin Zbinden / Lukas Siegfried / rb
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