Lehrmittel online teilen

Das Freiburger Start-up Partager Apprendre stellte eine digitale Plattform für Unterrichtsmaterial auf die Beine. Unterstützt wird es von FriUp.

FriUp heisst das neues Start-up Partager Apprendre willkommen. © FriUp

Eine digitale Plattform, auf der Lehrpersonen ihre Unterrichtsmaterialien mit wenigen Klicks austauschen können: Das bietet das junge Unternehmen Partager Apprendre, das neu ins Begleitprogramm von FriUp aufgenommen wurde.

Die Plattform partager-apprendre.ch ist seit Oktober 2021 online und bietet Lehrpersonen die Möglichkeit, selbst erstelltes Unterrichtsmaterial wie Texte oder Grafiken hochzuladen, diese kostenlos weiterzugeben oder zu einem Preis ihrer Wahl zu verkaufen. Sarah und Anis Saihi, das Gründerduo von Partager Apprendre, hat einen digitalen Ort entwickelt, an dem Schulmaterial einfach zentralisiert und geteilt werden kann. Ziel der Plattform sei es, dass Lehrpersonen ihre Erfahrungen miteinander teilen und dann auch für den Unterricht nutzen können. Momentan ist das Angebot auf die französischsprachige Schweiz begrenzt. Mit der Unterstützung von FriUp soll später die Expansion in die Deutschschweiz ermöglicht werden.

Legalität ungewiss

Wie legal das Vorhaben sein wird, ist noch unklar. Philippe Fridevaux, Direktor des kantonalen Kompetenzzentrums für Medien und Kommunikation im Unterricht FriTic, betrachtet das Projekt punkto Legalität kritisch. Bei Lehrpersonen, die einen Vertrag mit dem Kanton Freiburg hätten, gehören die im Rahmen des Vertrags erstellten Unterlagen und die geleistete Arbeit dem Staat. Die Lehrpersonen sind zwar die Autoren und können dadurch das Urheberrecht beanspruchen, dürfen ihre Werke aber ohne Erlaubnis vom Staat weder weitergeben noch verkaufen, so Fridevaux.

Laut Kevin Schlüter von FriUp sei aber in den allgemeinen Nutzungsbedingungen ganz klar geregelt, welche Dokumente auf die Plattform geladen werden dürfen, und welche nicht. Im Rahmen des Begleitprogramms werden solche rechtlichen Fragen aber noch geklärt.

Das Begleitprogramm von FriUp

Der Verein FriUp ist das offizielle Unterstützungs-Organ für Start-up-Unternehmen im Kanton Freiburg. Ihre Mission besteht darin, junge Unternehmerinnen und Unternehmer bei der Gründung und Umsetzung eines Start-ups zu begleiten.

Für ein Start-up braucht es mehr als nur eine gute Idee. "Da gehören der Aufbau eines Geschäftsplans und eines Finanzplans, die Produktentwicklung, Marktstudien, Prototyping sowie die Finanzsuche dazu", sagt der Leiter Kommunikation und Marketing von FriUp, Kevin Schlüter, der das Unternehmen Partager Apprendre begleitet. Der Verein unterstützt ein junges Unternehmen in allen Bereichen, in welchen Hilfe benötigt wird.

Im Durchschnitt zwei Jahre Begleitung

Um in das Begleitprogramm von FriUp aufgenommen zu werden, muss ein Start-up verschiedene Schritte durchlaufen. FriUp schaut sich das Projekt an und entscheidet, ob es den erforderlichen Kriterien entspricht. Ist das der Fall, werden die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer darauf vorbereitet, ihr Start-up dem Selektions-Komitee zu präsentieren und von sich zu überzeugen. "Es passiert sehr selten, dass es ein Start-up nicht ins Programm schafft, da wir sie bewusst darauf vorbereiten", so Kevin Schlüter.

Ein Start-up wird durchschnittlich zwei Jahre von FriUp begleitet. Ziel des Begleitprogramms ist es, dass ein junges Unternehmen danach selbständig auf dem Markt bestehen kann.

RadioFr. - Vanja Di Nicola / rb
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