Grosse Nachfrage nach Ferienlagern für Armutsbetroffene

Subventionierte Ferienlager für Kinder aus ärmeren Familien sind gut besucht. Dieses Jahr sind auch viele ukrainische Kinder mit dabei.

Rund 300 Kinder können dank des Schweizerischen Arbeitshilfswerks eine Woche ins Sommerlager fahren. (Symbolbild) © KEYSTONE

Seit fast neunzig Jahren bietet das Schweizerische Arbeiterhilfswerk Ferienlager für Armutsbetroffene an. Kinder und Jugendliche bekommen für wenig Geld die Möglichkeit, eine Woche in die Ferien zu fahren. Nun steigt die Nachfrage, und in diesem Jahr sind auch viele geflüchtete Kinder aus der Ukraine mit dabei. "Wir konnten 85 Plätze für ukrainische Kinder schaffen", sagt der Organisator der Lager, Roger Humbel. "Wir haben jedoch schnell gemerkt, dass das nirgends hinreicht - die Plätze waren innerhalb von Tagen weg."

Fünfzig Kinder landeten auf der Warteliste. Daher stellte das Schweizerische Arbeiterhilfswerk eine zweite Anfrage an die Glückskette. Diese finanziert die Plätze für ukrainische Kinder mit Spenden, die bei einer Sammelaktion zusammen kamen. Die Glückskette bewilligte auch diese zweite Anfrage, wodurch das Arbeiterhilfswerk ein zusätzliches Ferienlager im Jura auf die Beine stellen konnte.

Freundschaften über Sprachgrenzen hinweg

Rund dreihundert Kinder und Jugendliche konnten schliesslich an vier Sommerlagern teilnehmen, von denen drei diese Woche stattfinden. Mit von der Partie sind auch Übersetzerinnen und Übersetzer, um zwischen den ukrainischen und den schweizer Kindern zu vermitteln. Zunächst sei die Sprachbarriere schon ein Hindernis, sagt Humbel. "Es braucht alles ein bisschen Zeit. In den ersten Tagen sind die schweizer Kinder unter sich und die ukrainischen Kinder unter sich. Doch nach drei, vier Tagen entstehen Grüppchen und Spiele über die Sprachbarriere hinweg."

Bundeshaus-Radio - Dominik Meienberg / iwi
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