"Diese Pflicht basiert auf einer Rechtslücke"
Die PH Freiburg hat die genderinklusive Schreibweise zur Pflicht gemacht. Ein Anwalt erklärt, auf welcher Rechtsgrundlage die PH handelt.
Die Pädagogische Hochschule (PH) Freiburg hat die genderinklusive Schreibweise zur Pflicht gemacht. Studentinnen und Studenten sind also dazu verpflichtet, diese wie die Rechtschreibung anzuwenden. Bei Nichteinhalten gibt es Punkteabzug. Eine klare Richtlinie dazu gibt es jedoch nicht.
PH kann Bewertungskriterien selbst bestimmen
Im Kanton Freiburg gibt es ein Gesetz und entsprechende Ausführungsverordnungen, welche das Studium und die Prüfungen an der Pädagogischen Hochschule Freiburg regeln. Gemäss dieser Reglemente stehe es der PH grundsätzlich frei, die Bewertungskriterien der Prüfungen anzupassen, erklärt Rechtsanwalt und SP Grossrat Elias Moussa.
Alle Studentinnen und Studenten müssen dabei gleich behandelt werden.
Ganz willkürlich können neue Kriterien oder Regeln aber nicht eingeführt und umgesetzt werden. Gewisse Einschränkungen, wie beispielsweise das Willkürverbot oder das Gleichheitsgebot setzen der PH dabei gewisse Grenzen, so Moussa.
Pflicht basiert auf einer Rechtslücke
Die Studierenden müssen prinzipiell vor Prüfungen oder der Abgabe einer schriftlichen Arbeit über die entsprechenden Richtlinien informiert werden. An der Pädagogischen Hochschule Freiburg gibt es jedoch keine einheitliche Richtlinie, welche die Vorgaben zur inklusiven Schreibweise beschreibt. Laut Moussa gibt es auch im Kanton Freiburg dafür noch keine klare Regelung.
Hier beseht aktuell eine Rechtslücke. Es gibt kein Sprachengesetz, das den Gebrauch der inklusiven Schreibwese regelt.
Das könnte sich in den nächsten Jahren aber ändern. Denn ein solches Sprachengesetz sollte laut dem Staatsrat bald auf den Tisch kommen, sagt Moussa.
Diesbezüglich wurde ein Vorstoss deponiert. Dieser spricht sich aber für ein Verbot der Pflicht zur inklusiven Schreibweise aus. Sollte dieser Vorstoss gelingen, dann müsste die Pädagogische Hochschule nochmals über die Bücher.
