"Hier muss man noch schnellere Entscheidungen treffen"

Samuel Walser hat in der Nationalmannschaft den zweiten Cut überstanden und ist nun heiss auf die WM in Lettland.

Gottéronstürmer Samuel Walser im Training mit der Schweizer Nationalmannschaft. © KEYSTONE

Der Gottéron-Stürmer Samuel Walser wurde nach einer starken Saison von Patrick Fischer in die Nationalmannschaft aufgeboten. Er teilt sich mit Killian Mottet ein Zimmer.

Schade, dass das Spiel in Freiburg abgesagt wurde...

Es sei für Killian Mottet, für Reto Berra und für Samuel Walser persönlich enttäuschend gewesen, dass das Nati-Spiel in der Freiburger FKB-Arena vom letzten Samstag gegen Frankreich coronabedingt abgesagt wurde. Und auch wenn dadurch die WM-Vorbereitung nicht ideal verläuft, zeigt Walser Verständnis für die Entscheide. Corona begleitet die Natispieler ständig, noch am Montagmorgen hat sich Samuel Walser am HFR einem Covid-Test unterzogen, bevor es am Donnerstag nach Riga geht.

Teamstimmung trotzdem gut

Doch von diesen Umständen lässt sich die Schweizer Nationalmannschaft nicht unterkriegen, die Teamstimmung ist weiterhin sehr gut. Am Freitag und Samstag spielt das Team von Patrick Fischer noch die letzten zwei Testspiele gegen Lettland, bevor am 21. Mai dann die Weltmeisterschaft losgeht. In diesen zwei verbleibenden Spielen und unzähligen Trainings möchten die Gottéron-Spieler im Natidress nochmals alles geben. Mottet, Berra und Walser haben zwar bereits den zweiten Cut überstanden, wollen aber nun auch noch den dritten und letzten Cut überstehen.

Mit den NHL-Ankünften (Meier, Hischier, Kurashev und Sigenthaler) und den acht Spielern der Playoff-Finalisten Zug und Genf (Genoni, Diaz, Alatalo, Geisser, Hofmann, Simion, Vermin, Rod) braucht es weiterhin konstante Topleistungen. Aus Freiburger Sicht sind zudem auch noch Tristan Scherwey (SC Bern) und Christoph Bertschy (Lausanne HC) im Team von Patrick Fischer. Andrea Glauser (SCL Tigers) hingegen wurde im zweiten Cut aussortiert. Die "Nati" wird mit den 32 verbliebenen Spielern (3 Torhüter, 12 Verteidiger, 17 Stürmer) zu den beiden Testspielen nach Lettland reissen. An der Weltmeisterschaft kann Patrick Fischer maximal 28 Spieler nominieren.

Niveau-Anpassungszeit

Samuel Walser sagt, dass es schon einige Tage Anpassungszeit braucht in der Nationalmannschaft. Der Trainer, das Team, die Taktik und die Laufwege verändern sich im Vergleich zu Freiburg-Gottéron natürlich. Nur die besten der Liga (und der NHL) sind mit dabei, deshalb muss in der Geschwindigkeit des Spiels nochmals einen Zahn zugelegt werden. Ausserdem betont Walser, dass es auf internationalem Niveau noch weniger Fehler leiden möge. Der 28-jährige Center möchte sich jedoch auf seine Erfahrung im Natidress von 2018 besinnen und sein Selbstvertrauen von der Saison mit Gottéron mitnehmen. Sollte das gelingen, darf er zuversichtlich sein. Ein weiterer Pluspunkt für Walser ist zudem, dass Patrick Fischer sehr viele Flügelspieler in seinem Aufgebot hat, die Spieler auf der Center-Position (wie Walser) aber eher knapp bemessen sind.

Vorbei die Zeit mit der typisch-schweizerischen Bescheidenheit

Es ist mittlerweile auch kein Hohn mehr, in der Schweizer Nationalmannschaft von WM-Medaillen zu sprechen. Die Entwicklungen der letzten Jahre (immer mehr NHL-Söldner und WM-Silbermedaillen) färben endlich auf das Selbstverständnis der Schweizer ab. Mit erhobener Brust und klaren Erwartungen freut sich Samuel Walser für das "Vaterland" spielen zu dürfen.

RadioFr. - Renato Forni
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