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Immer mehr Auslandschweizer

Seit Freitag und bis und mit Sonntag findet in Lugano der 98. Auslandschweizer-Kongress statt.

Das Logo der Auslandschweizer-Organisation. © Keystone

Am Auslandschweizer-Kongress diskutiert die sogenannte «fünfte Schweiz» über ihre Anliegen und Herausforderungen. Fast 790'000 Schweizerinnen und Schweizer haben ihren Wohnsitz im Ausland. Das zeigen Zahlen des Bundes. Und es werden immer mehr.

Vor allem ältere Menschen zieht es in die Ferne. Die meisten Auslandschweizer leben in Frankreich, gefolgt von Deutschland und Italien, sagt der Tessiner Politiker Filippo Lombardi (die Mitte). Er ist Präsident der Auslandschweizer-Organisation (ASO).

Starker Bezug zur Schweiz

Lombardi spricht von einem Wandel. Vor zwei oder drei Generationen seien viele Schweizerinnen und Schweizer ausgereist und nie mehr zurückgekommen. Mittlerweile sieht es anders aus: "Nach wie vor ziehen viele Schweizer ins Ausland, aber ebenso viele kehren in die Schweiz zurück", sagt Lombardi.

Dadurch entsteht ein konstanter Austausch. "Deswegen ist es wichtig, dass diese Auslandschweizer informiert bleiben, in unsere direkte Demokratie einbezogen werden und ihre Rechte und Pflichten ausüben können", sagt Filippo Lombardi.

Genau da liegt das Hauptproblem. Noch immer gibt es für Schweizerinnen und Schweizer im Ausland Hürden, um abstimmen oder wählen zu können. "Mit dem heutigen Postdienst ist es immer schwieriger, politische Rechte auszuüben", so Lombardi. Deshalb gehört die ASO zu den wichtigsten Stimmen, die sich für das E-Voting einsetzen - seit 20 Jahren.

Gleichbehandlung im Zentrum

Eine neue Mobiltelefon-App soll ab November etwas Abhilfe verschaffen. Bundespräsident Ignazio Cassis (FDP) hat sie am 1. August via Twitter angekündigt. Filippo Lombardi freut sich. Ihm ist aber wichtig, keine grossen Unterschiede zwischen den Schweizern im Inland und denjenigen im Ausland zu machen. Manche hätten ihr Leben lang in der Schweiz gelebt und AHV bezahlt und verbringen nun die Rente im Ausland, betont Lombardi. "Schweizer Bürger haben das Recht, zu gehen oder zurückzukehren und in unserem Land mitreden zu dürfen."

Ein weiterer Themenschwerpunkt am Auslandschweizer-Kongress dürfte das Verhältnis zur EU bilden. Nicht zuletzt sind zwei Drittel der Auslandschweizerinnen und -schweizer in der EU Doppelbürger.

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RadioFr. - Cossette Espinoza / pef
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