"Reise glücklich zurück ins schöne Freiburg"
Mit dem Stoos Schwinget kehrte Lario Kramer an den Ort seines grössten Triumphes zurück. Für den Festsieg reichte es aber dieses Jahr nicht.

Vor exakt drei Jahren gewann der damals knapp 20-jährige Lario Kramer sensationell das Bergkranzfest auf dem Stoos. Sein Schlussgang-Gegner vor drei Jahren war Bieri Marcel. Seit dem Überraschungscoup hat sich Lario Kramer zur grossen Hoffnung für den Freiburger Schwingsport entwickelt. Das grösste Talent seit Hans-Peter Pellet gewann 2019 das Walliser Kantonale, stand im selben Jahr im Schlussgang des Südwestschweizer Verbandsfest und krönte sich in Zug zum Eidgenossen. Hinzu kamen drei weitere Kränze an Bergfesten.
Revanche für Bieri
Sein Gegner heute im Anschwingen: Bieri Marcel. Der Innerschweizer bekam die Chance zur Revanche und nutzte sie auch. Lario Kramer lief ihm ins Messer, wurde ausgekontert und landete auf dem Rücken. Die Scharte aus dem Anschwingen konnte der Galmizer aber bis zum Mittag mit zwei Siegen, bei denen er die Höchstnote bekam, auswetzen.
Wicki bereits am Morgen unwiderstehlich
Schon am Morgen früh war klar: Der Festsieg dürfte beim ersten Saisonhighlight nur über Joel Wicki gehen. Der Erstgekrönte vom ESAF 2019 bezwang zum Auftakt Matthias Aeschbacher und legte mit Christian Schuler sogar noch am Morgen einen zweiten Eidgenossen auf den Rücken. Und wie man es von Wicki kennt, stand der dafür zusammengerechnet keine fünf Minuten im Sägemehlring.
Am Nachmittag harzte es für Wicki dann jedoch ungewohnt. Der Berner Eidgenosse Fabian Staudenmann trotzte dem Innerschweizer einen Gestellten ab. Der Wicki Schnellzug konnte sich dieses kurze Rotsignal aber problemlos leisten. Denn im weiteren Verlaufe des Nachmittags bezwang Wicki den Überraschungsmann Jan Wittwer (Sieg gegen Sven Schurtenberger und Gestellt gegen Nötzli Reto) und stand damit im Schlussgang. Dort wartete der Luzerner Sven Schurtenberger, zwar nicht mit einer Weissen Weste, aber mit zwei Eidgenossen auf dem Notenblatt (Curdin Orlik und Lario Kramer). Der Schlussgang dauerte - wen wunderts - nur wenige Sekunden. Joel Wicki bezwang Sven Schurtenberger mit Kurz und feierte seinen zwölften Kranzfestsieg.
Kramer viermal mit der Maximalnote
Lario Kramer bekam es zum Auftakt des Nachmittags mit dem renommierten Sven Schurtenberger zu tun. Wie schon beim Anschwingen zeigte ein Innerschweizer Eidgenosse dem Freiburger die Grenzen auf, aber wieder hatte man das Gefühl, Lario Kramer lief Sven Schurtenberger in die Falle. Einen Angriff Kramers konnte der Luzerner kontern und zum Sieg nutzen. Lario Kramer liess sich jedoch nicht aus dem Konzept bringen. Mit dem Festsieg hatte Kramer zwar nichts mehr zu tun, mit zwei weiteren Maximalnoten sicherte er sich aber den Kranz und klassierte sich im starken dritten Rang. Für Lario Kramer ist es der fünfte Bergkranz in seiner Karriere und der 27 Kranz insgesamt. Er scheint also bereit zu sein für das Südwestschweizer Teilverbandsfest vom 11. Juli, wo er zweifellos zu den Favoriten gehört. Bis dahin muss sich Lario Kramer aber noch einem anderen bedeutenden Projekt widmen, nämlich dem Abschluss seines Studiums.