Missbrauchs-Debatte trifft auch Reformierte

2023 sind in der Deutschschweiz so viele Menschen aus der reformierten Landeskirche ausgetreten wie nie zuvor.

Berner Münster: Auch in mehrheitlich protestantischen Gebieten wenden sich die Menschen von der Kirche ab. (Themenbild) © KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Die Entwicklung ist gemäss einer Umfrage auch eine Folge der Diskussionen um sexuellen Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche. Insgesamt kehrten im vergangenen Jahr 38’073 Kirchenmitglieder den Reformierten den Rücken, wie aus einer am Donnerstag publizierten Umfrage von ref.ch, dem Medienportal der Reformierten, unter den Deutschschweizer Kantonalkirchen hervorging.

Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme um etwas mehr als einem Viertel. 2022 waren 30’393 Personen aus der reformierten Kirche ausgetreten.

In vielen Regionen zeigte sich dabei ein klarer Zusammenhang zur Veröffentlichung einer Studie über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche. So habe die reformierte Kirche im Kanton Luzern bis im September weniger Austritte verzeichnet als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs, schrieb ref.ch. Danach seien die Austrittszahlen in die Höhe geschossen.

SDA
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