Schweizer Curlerinnen verpassen Olympiafinal

Die Schweizer Curlerinnen müssen den Traum von Olympia-Gold platzen lassen. Nach der 6:8-Niederlage gegen Japan kann das Team höchstens noch Bronze gewinnen.

Skip Silvana Tirinzoni wie immer mit hundertprozentigem Einsatz © KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI

In dieser Partie vom Samstag um 13.05 Uhr Schweizer Zeit wird die Aufgabe für die zweifachen Weltmeisterinnen vom CC Aarau nicht leichter werden. Denn sie treffen auf die von Anna Hasselborg angeführten Erzrivalinnen aus Schweden, die Olympiasiegerinnen von 2018. Gegen die Schwedinnen hatten die Schweizerinnen in den neun Partien der Round Robin die einzige Niederlage bezogen.

Kollaps im 5. End

Nachdem sie die Japanerinnen um Skip Satsuki Fujisawa, die Olympia-Dritten von 2018, im letzten Match der Round Robin deutlich besiegt hatten, trafen Melanie Barbezat, Esther Neuenschwander, Skip Silvana Tirinzoni und Alina Pätz im Halbfinal von Beginn weg auf harte Gegenwehr.

Alles verlief ausgeglichen, bis den Schweizerinnen das 5. End vollständig daneben geriet. Alina Pätz' zweiter Stein war genau um so viel zu lang gespielt, dass Satsuki Fujisawa einen relativ einfachen Doppel-Takeout anbringen und auf diese Weise ein Viererhaus zur 5:2-Führung bewerkstelligen konnte.

Danach konnten die Schweizerinnen den Rückstand nicht wettmachen, zumal sie mit einem gestohlenen Stein im 6. End sogar das 2:6 einfingen. Auch mit einem Dreierhaus im 7. End reichte es ihnen nicht zum Ausgleich. Im 10. End hätten sie beim Stand von 6:7 einen Stein stehlen müssen, um ein Zusatz-End zu erzwingen, aber es glückte ihnen nicht.

Silvana Tirinzoni und Alina Pätz auf den Positionen 3 und 4 erreichten nicht das Niveau, das sie in den meisten Spielen der Round Robin gezeigt hatten. Zeitweise lagen sie bei einer Quote von weniger als 70 Prozent an geglückten Versuchen, zuletzt wurden für sie je etwa 75 Prozent ermittelt. Damit büssten sie auf ihre direkten Gegenspielerinnen insgesamt 21 Prozent ein.

Schwedinnen in Viererhaus-Festival bezwungen

Die Schwedinnen werden sich nach ihrer 11:12-Niederlage nach Zusatz-End im Halbfinal gegen Europameister Grossbritannien (Eve Muirhead) ebenfalls geärgert haben. Sie gingen im 1. End mit einem Viererhaus in Führung, liessen sich jedoch einholen. Noch nach dem 8. End hatten die Skandinavierinnen die Vorteile auf ihrer Seite - bis sie den Schottinnen ihrerseits ein Viererhaus zum 8:11 zugestehen mussten. Mit einem Dreier erzwangen die Schwedinnen noch ein Zusatz-End. Dieses jedoch verloren sie ohne Vorteil des letzten Steins.

SDA
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