Sensationelle Freiburger führen bei Festhälfte in Interlaken

Die Freiburger Delegation zeigt einen fantastischen Vormittag beim Unspunnen-Schwinget. Gleich reihenweise fielen den Freiburgern grosse Namen zum Opfer.

Benjamin Gapany nach seinem Sieg über Topfavorit Pirmin Reichmuth. © KEYSTONE

Wer darauf auch nur einen Fünfer gewettet hätte, könnte sich wohl heute noch richtig teure Ferien buchen! Mit Steven Moser und Benjamin Gapany führen am Unspunnen-Schwinget zwei Freiburger zur Mittagspause. Die Beiden teilen sich den ersten Rang gar mit dem Punktemaximum, einen Viertelpunkt vor dem Innerschweizer Christian Bucher und nochmals einen Viertelpunkt vor den Mitfavoriten Werner Schlegel, Adrian Walther und Armon Orlik. Dahinter folgt Samuel Giger.

Gapany bodigt sensationell Pirmin Reichmuth

Für den grössten Jubel sorgte wohl der Greyerzer Benjamin Gapany. In der absoluten Spitzenpaarung direkt vor der Mittagspause traf er auf den Innerschweizer Topfavoriten Pirmin Reichmuth. Vieles sprach für den bis dahin souveränen Reichmuth, obwohl sich die Beiden zum ersten Mal im Sägemehl begegneten. Reichmuth versuchte gleich von Beginn weg zu diktieren, überschätzte sich dabei aber. Bei einem Zug knickte er ein, Gapany konterte und sorgte damit für Riesenjubel in der Südwestschweizer Ecke.

Beim Interview mit Gapany wurde schnell klar, der Greyerzer ist heiss gelaufen und will nun mehr, es könnte allerdings ein Duell mit jemandem aus dem Trio Orlik, Schlegel oder Giger winken.

Moser mit zwei Eidgenossen auf dem Notenblatt

Steven Moser machte zu Beginn mit Urs Doppmann kurzen Prozess bevor er mit Marcel Bieri einen Innerschweizer Eidgenossen zugeteilt bekam. Der Gang gegen Bieri dauerte lange, doch im letzten Moment, nur sieben Sekunden vor Schluss legte er den Innerschweizer aufs Kreuz. Nach dem Gang kam ein total ausgepumpter, aber glücklicher Steven Moser zum Interview.

Im dritten Gang gegen den Winterthurer Samir Leuppi musste Moser hingegen wieder nicht lange schwingen. Ein Fussstich nach wenigen Sekunden beendete die Paarung gegen den Eidgenossen und sorgte dafür, dass Steven Moser ebenfalls mit dem Punktemaximum an der Spitze auftaucht.

Baeriswyl und Kramer ohne Niederlage

Doch nicht nur an der Ranglistenspitze überzeugten die Freiburger. Auch Christoph Baeriswyl und Lario Kramer, stehen noch ohne Niederlage da. Dies ist vor allem im Fall von Baeriswyl überraschend. Baeriswyl, ein sehr talentierter Schwinger, besiegte mit Joel Strebel einen Eidgenossen und stellte anschliessend Mike Müllestein. Den ersten Gang, seiner Premiere am Unspunnen, gewann Baeriswyl bereits nach wenigen Sekunden.

Auch Lario Kramer erledigte seine Arbeit bisher vorzüglich. Nach dem Gestellten im Anschwingen mit Nick Alpiger, siegte der Galmizer in Durchgang zwei und drei.

Die Beiden können nun im Idealfall für Moser und Gapany wertvolle Teamarbeit verrichten und andere Favoriten zurückbinden. Natürlich ist aber auch die Ausgangslage für sie selbst nicht schlecht.

Drei Gänge, zwei Freiburger an der Spitze bei einem Fest mit Eidgenössischem Charakter, X-Eidgenossen, die sich von Freiburgern das Sägemehl vom Rücken wischen lassen mussten, dies hat es in der Geschite des Schwingsports wohl noch nie gegeben. Die Westschweiz gehört traditionell nicht zu den Schwingerhochburgen, was die Delegation bisher aber hier zeigt verdient höchste Anerkennung. Wir sind gespannt wie es weitergeht.

Verfolge den Nachmittag des Unspunnen-Schwingets ab 13Uhr in unserem Liveticker auf Frapp.

RadioFr. - Ivan Zgraggen
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