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Corpataux – oder der Bilderrahmer? (Kripo-Fall 2/4)

Im Rahmen vom 100-Jahre-Jubiläum der Kriminalpolizei Freiburg wurden brisante Fälle ausgewählt und wir stellen sie nun ins Rampenlicht.

Die in Freiburg beschlagnahmten Bilder, fotografiert im November 1991. © KEYSTONE/Str

Was bisher geschah:

Corpataux hatte einem Bilderrahmer 200‘000 Franken für elf Tinguely-Bilder bezahlt, die er dann in Basel weiterverkauft hat. Aber einer der beiden Galeristen äusserte den Verdacht, dass die Bilder gefälscht seien.

Fortsetzung:

Danach haben in Freiburg die Gerüchte angefangen zu brodeln... Man muss sich vorstellen: in den 90er Jahren wollte jeder "einen Tinguely" zu Hause an der Wand hängen haben. Jedenfalls die, die es sich leisten konnten. Tinguely war ein international anerkannter Künstler – und jetzt gab es Fälschungen?

Im Visier der Leute stand vor allem der Maler Boucher Corpataux. Er habe die Bilder gefälscht, hiess es.

Corpataux platzte wegen der falschen Anschuldigungen der Kragen und er machte eine Anzeige. Pierre Nidegger war damals Chef der Kriminalpolizei Freiburg. Er erinnert sich, dass die Untersuchung der Polizei damit begann, dass sich Corpataux bei ihnen meldete. Er reichte eine Anzeige ein, weil sein Name immer wieder im Zusammenhang mit den Fälschungen erwähnt wurde.

Die Kripo fing an zu ermitteln und bald stand nicht mehr Corpataux, sondern der Freiburger Bilderrahmer, im Mittelpunkt der Ermittlungen. Denn er hatte Kontakt zu einem bekannten Maler aus dem Kanton Solothurn.

Die beiden wurden von der Polizei einvernommen – leugneten jedoch alles.

Nun war die Kripo dran: «Die Polizei musste nun vor allem zwei Sachen beweisen: erstens, dass die Bilder gefälscht waren und zweitens, dass die Materialien, die verwendet wurden, nicht die von Tinguely sind», erklärt Pierre Nidegger.

Jean Tinguely konnte man nicht mehr fragen, denn er verstarb einige Wochen vor der Anzeige von Corpataux im Inselspital Bern an Herzproblemen.

Die Kriminalpolizei Freiburg hat sich dann auf zwei konkrete Aspekte konzentriert: die Unterschrift auf den Bildern und das Material, welches verwendet wurde.

Ob die Kripo die beiden Verdächtigen überführen konnten, gibt es im dritten Teil dieser Serie zum 100-jährigen Jubiläum der Kantonspolizei Freiburg zu lesen.

Hier der Beitrag von RadioFr. zum Nachhören:

Übrigens: Bis zum 31. Januar 2021 zeigt das Gutenberg Museum eine Sonderausstellung zum 100-jährigen Bestehen der Kriminalpolizei Freiburg.

RadioFr. - Corina Zurkinden / nschn
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