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Von Aeby bis Zosso: heute Corpataux

Der wahrscheinlich älteste Familienname im Sensebezirk ist ein französischer. Von Corpastour bis heute sind fast 900 Jahre vergangen.

Unser Chefredaktor Mario Corpataux hat sich mit seinem Namen beschäftigt. © RadioFr.

Aus dem Jahre 1142 datieren erste Belege des Namens "Corpataux", damals noch in einer Urform. Bis zur heutigen Schreibweise hat die Urversion "Corpastour" mehrere Veränderungen durchgemacht. Der Name hängt mit dem Dorf "Corpataux" im Saanebezirk zusammen (seit 1999 zu Corpataux-Magnedens fusioniert) - wie, ist aber nicht ganz klar. 

Adel verpflichtet - zu gar nichts

Offenbar gab es auch einen patrizischen Familienzweig, wovon das "de" bei einer früheren Form des Namens Corpataux zeugt - ein erster Vorfahre mit dieser Betitelung wurde in Tentlingen aufgespürt.

Die Wappen der Gemeinden Tentlingen, Corpataux und Senèdes erklären auch das Familienwappen. Mit "Herz", "Cor" auf Lateinisch, hat Corpataux aber nichts zu tun.

Wappen Corpataux

Zwischen Corpastour und Corpataux liegen nicht nur etliche Generationen, Kriege und die Pest, sondern auch jede Menge "Schreibfehler". Corpastour, Corpastur, Corpastar, Corpatan, Gropatou, um nur eine Auswahl zu nennen. Die Archivaren und Schreiberlinge überlieferten Namen oft nach ihrem Gusto oder bestem Wissen und Gewissen. Als weitere Fehlerquelle dazu kam die noch nicht in Stein gemeisselte Rechtschreibung. Manchmal ist ein Buchstabe dazugekommen, manchmal wurde einer weggelassen oder der ganze Name neu interpretiert.

Und was bedeutet Corpataux?

"Der Hof des Hirten" lautet die Bedeutung des Namens, wie auch auf dem Wappen der früheren Gemeinde Corpataux zu sehen ist. Ob mit oder ohne Schafherde, ab dem 18. Jahrhundert waren die Corpataux' ein stark verbreitetes Geschlecht in Tentlingen und Giffers. Im Audio-Beitrag ist denn auch nachzuhören, woher das heute noch ab und an hörbare "Grupetou" stammen könnte.

Ein alteingesessener Name

Der Familienname "Corpataux" gilt in neun Gemeinden des Kantons Freiburg als alteingesessen, davon sind fünf deutschsprachig: Giffers, Tentlingen, Alterswil, St. Antoni und St. Ursen. Alteingesessen bedeutet, dass der Name schon vor 1800 erwähnt wurde. Am meisten deutschsprachige Corpataux' sind in Giffers und Tentlingen zu finden. Heimatort der Corpataux' ist oft Giffers.

Erste Belege für die Existenz des Namens gehen bis 1142 zurück. Ab dem 15. Jahrhundert gibt es erste Spuren im Sensebezirk.

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RadioFr. - Mario Corpataux / mga
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