Von Aeby bis Zosso: heute Waeber
"Weber" gibt es viele in der Schweiz - ein klassischer Berufsname. Die Variante mit "ae" ist aber nur im Kanton Freiburg anzutreffen.

Der Name ist alteingesessen. Schon im 14. Jahrhundert wohnten die ersten "Waeber" im Kanton. Einer davon war Franz-Peter Waeber, ein Leutnant mit einer bemerkenswerten Geschichte. Er rüstete sich 1811, um mit Napoleons Armee in Russland zu kämpfen, wie unser Redaktor Fabian Waeber von Beat Hayoz erfahren hat. Zu diesem Punkt war der Leutnant jedoch schon verwundet und fiebrig - er musste also abdanken und zu Hause bleiben.
Darüber ärgerte er sich, aber: "Vielleicht wäre ich gar nicht hier, wenn Franz-Peter in den Krieg gezogen wäre", sagt Fabian Waeber. Sein Namensvetter hätte an der russischen Beresina nämlich mit grosser Wahrscheinlichkeit sein Leben gelassen, wie viele andere von Napoleons Männern.
Die Herkunft des Namens "Waeber" (auch "Weber" oder "Wäber") ist nicht schwer zu erklären. Die Weber- und Tuchindustrie war gross in der Stadt Freiburg, besonders vom 14. bis Ende des 15. Jahrhunderts. "Daraus entstanden sicher viele Namen", sagt Beat Hayoz. Webers gibt es viele in der Schweiz - es ist der fünfthäufigste Nachname überhaupt. Die Schreibweise mit "ae" ist aber typisch für den Kanton Freiburg. Grund dafür ist die Zweisprachigkeit: "Die Welschen waren das 'ä' nicht gewohnt und konnten es nicht schreiben", so Hayoz. Daher sei ein "ae" daraus gemacht worden.
In unserer Sommerserie erklärt Beat Hayoz im Detail, woher 175 Sensler Familiennamen stammen. Als Beispiele dienen diejenigen unserer RadioFr.-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter. Das Buch über 175 Sensler Namen von Beat Hayoz heisst "Von Aeby bis Zosso" und kann bis am 25. September per E-Mail an info@kund.ch vorbestellt werden.