Weitere Episode im "Bändeli-Gate"

Die Hintergründe um das Verbot für das Tragen der "One Love"-Captainbinde durch die FIFA bleiben undurchsichtig.

Der Stein des Anstosses: Die One-Love-Binde © KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Wie der Weltfussballverband nach anfänglichem Schweigen erklärte, haben die nationalen Verbände den dafür nötigen Antrag nicht eingereicht.

Es habe allerlei "Anfragen" zum Thema gegeben, den für eine allfällige Erlaubnis nötigen "klaren Antrag" hätten die Verbände indes nicht eingereicht, führte die in juristischen Belangen findige FIFA gegenüber der Süddeutschen Zeitung aus.

Unklar bleibt auch die Geschichte um die angebliche Druckausübung durch die FIFA. Die FIFA hatte das Tragen der bunten Binde kurz vor dem WM-Start mit Verweis auf die Ausrüstungsvorschriften verboten. Als Strafe hätten die Captains jeweils eine Gelbe Karte erhalten. Einige Verbände, darunter der Schweizerische Fussballverband SFV, hatten jedoch berichtet, von der FIFA "massiv unter Druck gesetzt" worden zu sein.

Später sagte der SFV-Präsident Dominique Blanc indes, dass seitens der FIFA keine weiteren Sanktionen ausser der Gelben Karte angedroht worden seien. Adrian Arnold, der Kommunikationschef des SFV, wiederum erklärte: "Es wurde ganz klar gesagt, dass es eine Gelbe Karte oder noch schärfere Sanktionen gibt."

Der SFV und die sechs weiteren involvierten Verbände verzichteten in der Folge wegen der drohenden sportlichen Nachteile auf die als Botschaft für Vielfalt und Toleranz gedachte Aktion mit der Binde.

SDA
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