US-Botschafter auf besonderer Mission in Freiburg
Zwei historische Bücher wurden in der Nachkriegszeit aus dem Freiburger Kapuzinerkloster gestohlen. 2022 wurden sie in den USA gefunden.

Am Montag wurden dem Botschafter der Vereinigten Staaten in der Schweiz im Kapuzinerkloster zwei Bücher von grossem Wert präsentiert. Dabei handelt es sich um zwei Inkunabeln, das heisst Bücher, die über 500 Jahre alt sind.
Diese Bücher waren aus dem Kapuzinerkloster in Freiburg gestohlen worden. Eines während des Zweiten Weltkriegs und das andere in den 1970er Jahren. Nach mehr als 20 Jahren Ermittlungen wurden sie in den USA wiedergefunden. "Es ist bewegend für mich und den Kanton Freiburg, weil sie für unser kulturelles, intellektuelles und historisches Umfeld sehr wichtig sind", sagte Sylvie Bonvin-Sansonnens, die Direktorin für Bildung und kulturelle Angelegenheiten.
Im Herbst 2022 haben die Library of Congress in Washington und eine Bibliothek in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri dem Kanton Freiburg die beiden wertvollen Inkunabeln zurückgegeben.
Freiburger Humanismus
Eines dieser beiden Bücher, das Narrenschiff, sei ein aussergewöhnliches Werk. "Es ist einer der ersten Bestseller, der in deutscher Sprache gedruckt und veröffentlicht wurde", erklärt Angélique Boschung, Direktorin der kantonalen Universitätsbibliothek. "Es hat Gravuren des deutschen Künstlers Albrecht Dürer, die ihm einen besonderen Platz in der Kunstgeschichte zuweisen. Es ist ein Zeugnis des Humanismus und der intellektuellen Emanzipation in unserer Region".
Die US-amerikanischen Behörden seien bei den Ermittlungen eine grosse Hilfe gewesen. Die Zusammenarbeit mit den US-Behörden sei jedoch noch nicht zu Ende, da noch weitere Bücher gefunden werden müssen.