Beizen für Büezer im Kanton Freiburg?

Eine Petition verlangt, dass die Restaurants für Arbeiter*innen geöffnet werden. Wir haben Beizer in der Region befragt, was sie davon halten.

Mit der Petition «Beizen für Büezer» soll es wieder möglich werden, dass arbeitende Personen in Restaurants essen dürfen. © KEYSTONE

Menschen die im Büro arbeiten, können ihr Znüni oder Zmittag meistens drinnen essen. In vielen anderen Berufen ist man hingegen den ganzen Tag draussen und das ist gerade im Winter recht zäh. Wegen den momentan geltenden Massnahmen dürfen Büezer*innen für ihre Pausen oder zum Essen nicht mehr ins Restaurant. Die Obwaldner SVP-Nationalrätin Monika Rüegger hat nun eine Petition lanciert: Restaurants sollen zu gewissen Zeiten öffnen – aber eben nur für Büezer.

«Beizen für Büezer» heisst die SVP-Petition, welche Restaurants quasi zu Betriebskantinen umfunktionieren soll. Dies soll für Berufstätige gelten, die den ganzen Tag draussen sind und am Mittag nicht nach Hause gehen können. Da stellen sich Fragen wie: Welche Restaurants dürfen öffnen? Und welche Berufsgattungen laufen unter «Büezer»?

Adrian Brügger, Vize-Präsident der Freiburger SVP, ist sich dieser Fragen bewusst. «Das ist schwierig zu beantworten. Darum müsste man generell die Restaurants über den Mittag öffnen lassen.» Grundsätzlich wünsche man sich, dass diejenigen Berufstätigen, welche nicht im Homeoffice arbeiten können, «auch eine Möglichkeit haben, ihr Zmittag an einem warmen Ort zu sich zu nehmen.»

Aber wie sehen das eigentlich die Restaurants, lohnt sich das für sie? Im Bistro der Regionaleisbahn Düdingen zum Beispiel machen Büezer*innen im Winter etwa einen Viertel der Mittagsgäste aus, beim Znüni sogar fast 100 Prozent. Norbert Hauser, Wirt des Bistros, fände es gut, wenn die Arbeiter*innen wieder einkehren könnten. Doch die Petition hält er als nicht wirklich umsetzbar: «Welches Restaurant dürfte öffnen? Das würde am Ende nicht aufgehen.»

Marco Stöckli vom Gasthof Drei Eidgenossen in Bösingen sieht das ähnlich. Er fragt sich ausserdem, wen man als Gast empfangen dürfte. Wären die Angestellten vom Büro auf der anderen Strassenseiten auch Büezer? Die Umsetzung wäre schwierig. Darum findet er auch: «Entweder es gilt für alle oder für niemanden.»

Was die Petition «Beizen für Büezer» möchte, wäre also nur schwer umsetzbar und punkto Gleichbehandlung problematisch. Doch der Tenor der befragten Beizer ist klar: Die Schutzkonzepte stehen, man möchte wieder öffnen und das nicht nur für Einzelne, sondern für alle.

RadioFr. - Valentin Brügger / mac
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