Kristin Ash: Von Giffers nach Amerika

Sie stand kurz vor dem internationalen Durchbruch - dann wurde es ruhig um die Freiburger Sängerin. Jetzt ist sie zurück mit neuer Musik.

Kristin Ash ist in der Country-, Pop- und Folk-Musik zu Hause. © RadioFr.

Vor rund neun Jahren stand Kristin Ash mit dem Country-Duo Bellamy Brothers in Interlaken auf der Bühne. "Ich durfte im Duett singen, das war eine tolle Erfahrung. Die Aufnahmen höre ich mir heute noch an", sagt Kristin Ash. Sie sei vorher noch nie vor mehreren Tausend Leuten aufgetreten und war sehr nervös. "Das Konzert 'Bellamy Brothers and Friends' wurde von Universal organisiert. Auch Gölä war mit dabei", erzählt Kristin Ash. Während dieser Zeit trat die Singer/Songwriterin auch mit den Bacon Brothers auf.

Angefangen hat die Karriere von Kristin Ash in Giffers. Dort hat sie 1997 ihre erste CD aufgenommen. "Damals war ich in einer Band namens 'All of Us'. Und wir hatten noch keine Plattenfirma", so Ash. Der erste Plattenvertrag kam dann zwei Jahre später mit Sony Music zustande - in Form einer Mundart-CD. "Das war ein blöder Kompromiss. Ich war nie Mundart-Sängerin. Aber ich wollte einfach eine CD aufnehmen, deshalb bin ich darauf eingegangen", erklärt Kristin Ash. Es habe sich dann auch bald herauskristallisiert, dass sie keine Mundart-Sängerin werden würde.

Zwei Hits im Radio

2003 erschien die dritte CD der Sängerin bei Sony Music - das Album "Today". Das sei der Startschuss für die nachfolgenden CDs gewesen, erzählt Ash. "Es war sehr cool, mit den Freiburgern Alessandra und Fred Vonlanthen zusammenzuarbeiten." Damals habe nicht mehr viel gefehlt zum kommerziellen Erfolg. Kristin Ash trat bei Vorprogrammen, Konzerten und Festivals in Gampel, Estavayer, Zofingen und an der Jazz-Parade in Freiburg auf.

Zwei Songs des Albums "Today" werden noch heute im Radio gespielt. Sie habe sich schon ein Leben auf der Bühne vorstellen können, erzählt Ash - doch seit Beginn ihrer Musikkarriere habe sie auch nebenbei gearbeitet. Nur knapp eineinhalb Jahre lang hat sie ausschliesslich von ihrer Musik gelebt. "Das war sehr hart", schildert sie. "Ich war nicht so der Typ dazu."

Als der grosse Durchbruch nicht kam, war Kristin Ash traurig und enttäuscht. "Man möchte ja gefallen und Anerkennung ernten. Es ist nicht immer alles so schön in der Musikbranche", sagt sie. Eine Weile lang wollte sie nichts mehr mit diesem Business zu tun haben.

Neustart mit Blick nach Amerika

Nachdem der Druck nachgelassen hatte, versöhnte sich Ash langsam wieder mit der Musik. "Jetzt kann ich alles machen, was ich möchte", sagt die Sängerin. In den letzten drei Jahren arbeitete sie an einem neuen Album. Darauf interpretiert sie Songs des amerikanischen Singer/Songwriters Dan Fogelberg. "Er ist nicht so bekannt in der Schweiz. Ich habe seine Musik durch die Plattensammlung meines Bruders entdeckt", schildert Kristin Ash. "Seine Musik handelt von Liebe, der Natur. Sogar den Klimaschutz thematisierte Fogelberg schon in den 70ern. Ich finde mich in fast jedem Lied wieder."

Ein Lied dieses neuen Albums veröffentlichte Ash Ende Januar. Das Musikvideo zu "Leader of the Band" hat bereits über 180'000 Aufrufe auf YouTube. Darüber freut sich die Freiburger Musikerin sehr: "Das hatte ich nicht einmal bei meinen früheren Alben!" Das volle Album erschien Mitte März. "Vielleicht kann ich auch wieder Konzerte geben", sagt Ash. Sie plant zudem, einen ihrer alten Songs - "I remember" - neu zu arrangieren und hofft auf Erfolg in Amerika. Denn sie sei überraschend von "Nashville Voyager Magazine" für ein Interview angefragt worden, erzählt Kristin Ash.

RadioFr. - Matthias Walpen / Iris Wippich
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