10,2 Millionen Franken Subventionen für Freiburger Bauern

Der Kanton Freiburg zahlte im vergangenen Jahr schweizweit am zweitmeisten Subventionen aus.

Die neusten Zahlen zu landwirtschaftlichen Betrieben in der Schweiz zeigen interessante Ergebnisse. © Keystone

Die neuesten Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) und der Grangeneuve-Jahresbericht 2023 zeigen deutliche Trends und Veränderungen in der Schweizer Landwirtschaft. 

Schauen wir uns die Zahlen ein wenig genauer an: 

Weniger Betriebe, mehr Bio

Im Jahr 2023 gab es in der Schweiz 47'719 Landwirtschaftsbetriebe, das sind 1,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Kanton Freiburg waren es deren 2598. Dies entspricht 30 Betrieben weniger als im 2022.

Der strukturelle Wandel in der Branche setzt sich fort, doch ein Segment sticht hervor: der biologische Landbau. Insgesamt 7896 Betriebe, das entspricht 16,5 Prozent aller Schweizer Bauernhöfe, wirtschaften nach biologischen Richtlinien.

Im Kanton Freiburg sind dies 250 Betriebe. Alle Schweizer Biobetriebe bewirtschaften nahezu ein Fünftel der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche der Schweiz.

Tierbestände im Wandel

Die Tierbestände in der Schweiz zeigen eine unterschiedliche Entwicklung. Die Zahl der Milchkühe ist weiterhin gesunken um zwei Prozent und auch der Schweinebestand ging um 3,5 Prozent auf 1'324'400 Tiere zurück. In den letzten zehn Jahren ist der Bestand von Schweizer Schweinen um gut 10 Prozent zurückgegangen. 

Anbauflächen: Sonnenblumen im Aufwind

Ein weiteres interessantes Detail der landwirtschaftlichen Strukturerhebung betrifft die Anbauflächen. Die gesamte Getreidefläche sank um 2,5 Prozent, doch einzelne Kulturen wie Dinkel, Hafer und Roggen verzeichneten Zuwächse.

Besonders hervorzuheben ist der Anstieg der Sonnenblumenfläche um beeindruckende 21,7 Prozent auf 6400 Hektar. Dies entspricht nahe zu einer Fläche der Gemeinde Plaffeien. Diese Entwicklung deutet auf eine steigende Nachfrage nach Speiseöl hin.

Ein Sonnenblumenmeer: Auf 6'400 Hektaren Land werden die gelben Blumen angepflanzt. © Keystone

Subventionen: Rekordhohe Unterstützung für Freiburg

Die Freiburger Landwirtschaft profitierte 2023 von rekordhohen Bundessubventionen für Strukturverbesserungen. In den letzten drei Jahren erhielten die Betriebe im Kanton Freiburg durchschnittlich 9,3 Millionen Franken pro Jahr. Im Jahr 2023 war Freiburg der Kanton, der nach Graubünden den landwirtschaftlichen Betrieben am meisten Subventionen auszahlte (10,2 Millionen Franken), gefolgt vom Kanton Bern.

Frauen in der Landwirtschaft

Ein positiver Trend ist auch bei den von Frauen geführten Betrieben zu beobachten. Im Jahr 2023 wurden 3479 Betriebe von Bäuerinnen geleitet, was einem leichten Anstieg von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Insgesamt macht dies 7,3 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe aus, Tendenz steigend.

Fazit: Ein Sektor im Wandel

Die aktuellen Zahlen des BFS verdeutlichen den fortschreitenden strukturellen Wandel in der Schweizer Landwirtschaft. Die Tendenz zu grösseren Betrieben und der wachsende Anteil an biologisch bewirtschafteten Flächen sind klare Indikatoren für eine sich verändernde Branche.

Während einige Tierbestände rückläufig sind, zeigen andere Bereiche wie der Geflügelbestand und bestimmte Anbauflächen positive Entwicklungen. Die zunehmende Rolle der Frauen in der Landwirtschaft unterstreicht zudem eine wichtige soziale Veränderung innerhalb des Sektors.

RadioFr. / Frapp - Philippe Wiederkehr
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