30-jähriger Düdinger debattiert an Behinderten-Session
Am 24. März findet im Bundeshaus in Bern die erste Behinderten-Session statt. Mit dabei wird auch Jonas Pauchard aus Düdingen sein.
Jonas Pauchard ist 30 Jahre alt, studiert Jura, kommt aus Düdingen und hat eine Sehbehinderung. Am 24. März 2023 wird er im Nationalratssaal in Bern Platz nehmen und dort politisieren. Gemeinsam mit 43 anderen Menschen mit Behinderungen wird Pauchard die erste Behinderten-Session durchführen.
Gemeinsam grosses bewegen
Der 30-Jährige wünscht sich nicht nur, dass Menschen mit Behinderungen barriere-frei abstimmen und wählen können, sondern auch einen besseren Austausch zwischen den Kolleginnen und Kollegen, die alle unterschiedliche Beeinträchtigungen mitbringen.
"Vielleicht kann daraus eine Art Behinderten-Bewegung entstehen, wenn wir uns zusammentun. So können wir grösseres bewegen", sagt Pauchard im Vorfeld der Session. Ziel dabei ist es, dass alle Menschen am politischen Geschehen teilhaben können. Es wird ein Vorstoss in Form einer Resolution erarbeitet und schliesslich verabschiedet, erklärt Jonas Pauchard.
Barriere-freies E-Voting
Der Düdinger geht mit klaren Zielen in die Session. "Ich möchte mich für barriere-freie Abstimmungen und Wahlen einsetzen. Nur so können wir in den Prozess Einfluss nehmen", sagt er. Für sehbehinderte Menschen ist das Abstimmen auf Papier nicht ohne Hilfe möglich.
Ein Lösungsansatz wäre hier das E-Voting. "Ich verstehe die Sicherheits-Bedenken, die man sicher gut prüfen muss. Aber mit mehr Ressourcen und mehr Tempo könnte man das E-Voting bald einmal einführen", so Pauchard.
Auch analoge Barrierefreiheit in Wahllokalen sei wichtig. Egal ob die Gebäude rollstuhlgängig sind oder ob es auf der Internetseite der Gemeinden eben Wegbeschreibungen und nicht nur Karten zur Ansicht gibt. "Ich persönlich möchte erste Polit-Luft schnuppern und rausspüren, ob das überhaupt etwas für mich ist", sagt Jonas Pauchard.