Sláinte: 400 Flaschen für 1000 Personen
Alles bereit für die 15. Ausgabe des Whiskytrains dieses Wochenende im Drei-Seen-Land.

Dieses Jahr findet der Whiskytrain zum 15. Mal statt. Rund um den Murten- Neuenburger- und Bielersee fahren die Gäste in einem historischen Zug, gezogen von einer Dampflokomotive. Am 15. und 16. April ist dieser historische Whisky-Zug unterwegs, mit zweimal rund 500 Gästen aus der ganzen Schweiz. Gründervater dieses Zuges ist der 62-jährige Christof Dennler aus Murten, der ebenfalls Inhaber des Single Malt Shops ist.
Im Interview spricht Christof Dennler über die Ausgabe 2023.
RadioFr: Machen wir zusammen einen Rückblick auf den Whiskytrain. Dieser Zug entstand buchstäblich aus einer Schnapsidee?
Christof Dennler: Das war 2008 wirklich eine klassische Schnapsidee. Ich war mit einem guten Freund an der Tabakmesse in Dortmund und dort haben wir so richtig das Leben genossen und sind versumpft, so war es wirklich. Frühmorgens an der Hotelbar hatten wir diese Idee, einen Whiskytrain ins Leben zu rufen.
Dazu kam das Ballyshannon Folk and Traditional Music Festival, das deine Liebe zu Irland und zum Whisky geweckt hat.
Als junger Musiker habe ich Irland bereist. Ich bin dem Shannon River entlang gelaufen und logischerweise habe ich dann in einem Pub meinen ersten Whisky getrunken. Irish Folk hat mich als junger Erwachsener geprägt. Darum diese ewige Liebe zu Irland und seiner Kultur. Den besten Whisky habe ich bis heute jedoch noch nicht degustiert. Der 42-jährige Ladyburn steht noch ungeöffnet und liegt preislich im vierstelligen Bereich. Der 25-jährige Glengoyne passt als Alternative doch ganz gut.
Aus dieser Schnapsidee entstand dann 2009 ein logistisches Meisterwerk.
Zum Glück hatte ich einen Freund, der bei der SBB arbeitete. Er machte es möglich, dass wir das Schienennetz rund um die drei Seen nutzen konnten und die historischen Wagen und dazu die Dampflok mieten konnten. Wir haben einen strikten Fahrplan einzuhalten, damit der öffentliche Verkehr nicht eingeschränkt wird. In den Wochen vor dem Event organisieren wir das Essen und die Getränke, verpacken diese und verfrachten das ganze Material am Morgen des Whiskytrains auf die Wagons. Helferinnen und Helfer suchen wir das ganze Jahr über. Einige davon sind schon seit 14 Jahren dabei.
Die Gäste kommen aus der ganzen Schweiz. Ein bestimmtes Zielpublikum habt ihr nicht, oder?
Das haben wir nie definiert. Alle sind herzlich willkommen, auch die, die keinen Whisky mögen. Das macht aber nicht viel Sinn. Wir sind ja kein Café-Zügli (lacht). Rund 60 verschiedene Whiskys haben wir in unseren zwei Degustations-Wagen im Angebot. Exzesse gibt es kaum. Mehrheitlich sind es Männer, die wir auf dem Zug begrüssen. Wir haben aber in den letzten Jahren immer mehr Frauen an Bord gehabt. Das freut uns. Alle sollen aus dem Vollen schöpfen und unsere Produkte geniessen können. Gäste haben wir im Alter zwischen 18 und 95.
Am Wochenende des Whiskytrains herrscht auf dem Zug Hochbetrieb. Kannst du trotzdem innehalten und den Moment geniessen?
Ich bin ein Genussmensch. Ich mag essen und trinken und den Tag so richtig geniessen. Meine Arbeit habe ich in den Wochen vor dem Event erledigt. Am Tag X kann ich dann zurücklehnen, durch den Zug spazieren und mir Zeit für meine Gäste nehmen. Sláinte!
Das Interview führte Martin Zbinden