Airbnbs erobern den Kanton Freiburg
Der Freiburger Tourismus zieht wieder an. Die Zahlen sind gut. Aber es bleibt Luft nach oben.
Der Freiburger Tourismusverband präsentierte gestern die Zahlen des vergangenen Jahres. Gut 900'000 Übernachtungen zählte der Kanton. Damit erreicht man beinahe wieder die Zahlen von vor der Pandemie. Der Direktor vom Freiburger Tourismusverband, Pierre-Alain Morard, ist zufrieden. "Es fehlt noch ein Prozent, bis wir wieder auf dem Niveau von 2019 sind. Das sind gute Zahlen. Nur die ausländischen Gäste haben Anfang des Jahres 2022 gefehlt."
Greyerz bleibt Spitzenreiter
Trotz guten Zahlen gibt es immer noch Luft nach oben. Deutlich wird dies besonders durch die vom Tourismusverband in Auftrag gegebene Studie. Die Zahlen sprechen für sich. Seine Hochsaison hat der Freiburger Tourismus im Sommer. "Unsere Destinationen ziehen fast 90 Prozent Freiburgerinnen und Freiburger an. Winter und Skifahren sind nie unsere Hauptbesuchszeit gewesen", sagt Pierre-Alain Morard. Allerdings sieht er grosses Potenzial in winterlichen Events, wie etwa dem Murten Lichtfestival.
Obwohl der Sensebezirk die meisten Logiernächte zählte, haben die Deutschfreiburger Bezirke noch Potenzial. Spitzenreiter in Sachen Tourismus bleibt der Greyerzbezirk. Dort finden sich auch drei der vier beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Kantons: "Das Maison Cailler, das Papiliorama in Kerzers, das Maison du Gruyère und das Schloss Greyerz ziehen die meisten Touristen an", sagt Pierre-Alain Morard.
"Wir haben Potenzial für den Raum Murten. Besonders mit dem Lichtfestival und der kürzlichen Auszeichnung Murtens zur besten Stadt", sagt der Direktor des Tourismusverbands.
Airbnbs in 80 Gemeinden
Und was, wenn es um die Übernachtungen geht? Die Hotelbetten - besonders in der Stadt Freiburg - sind schon lange knapp. "Freiburg ist der einzige Kanton der Romandie, der vor drei Jahren eine Vereinbarung mit Airbnb unterzeichnet hat", sagt Morard. In 80 Gemeinden gibt es nun bereits Airbnbs. Das Online-Portal zur Buchung und Vermietung von Unterkünften erhebt auch Statistiken über die Touristinnen und Touristen. "Wir wissen nun besser Bescheid, woher diese Gäste kommen", sagt Morard.
Airbnbs sollen die Hotellerie aber nicht ersetzen, sondern nur ergänzen. "Es braucht mehr Raum für die Hotellerie", so der Direktor weiter. Morard hofft, dass auch die ausländischen Gäste bald wieder nach Freiburg finden. Der Anteil der ausländischen Gäste an der Gesamtzahl an Touristen lag 2022 gerade einmal bei 13 Prozent. "Wir werben seit Jahren in Deutschland und Frankreich für unsere Tourismusregion. Schweiz Tourismus als Dachorganisation lockt die ausländischen Gäste aus anderen Ländern an", sagt Pierre-Alain Morard.
Es bleibt abzuwarten, ob diese bald wieder nach Freiburg reisen werden. Immerhin ist der Grossteil der Reisenden mit ihrem Erlebnis sehr zufrieden. 80 Prozent geben an, dass sie den Kanton Freiburg wieder besuchen werden. "Das ist ein sehr guter Wert. Die übrigen Touristen stammen von weit weg und besuchen die Schweiz meist nur einmal in ihrem Leben. Deshalb kommen sie nicht wieder", erklärt sich Pierre-Alain Morard die restlichen 20 Prozent.