AKW-Abbau schreitet gut voran

Trotz Corona geht der Abbau des AKW Mühleberg voran, auch die Kosten sind im Lot. Was geschieht mit den 17'000 Tonnen Material? Wofür wird das Gelände in Zukunft genutzt?

Ein Mitarbeiter überwacht die Aushebung eines Generators aus dem Maschinenraum des AKW Mühleberg (Archivbild) © KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Das Kernkraftwerk in Mühleberg ist vor einem Jahr mit viel Pomp vom Netz gegangen. Unmittelbar danach fing das Berner Energieunternehmen BKW mit dem Rückbau an. Die Abbauarbeiten laufen trotz Corona nach Plan und noch gab es keine Mehrkosten.

Hallenbau speziell für Logistik

Auf den ersten Blick sieht das Areal noch aus wie zuvor, doch das täuscht. Im Innern ist sehr wohl etwas passiert, was Stefan Klute von der BKW, Projektleiter für den Abbau des Kernkraftwerks, bestätigt: «Es entstanden zwei neue Hallen sowie kleinere Hallen, die wir für die Logistik benötigen. Auch die grossen Trafos wurden abtransportiert». Von dem insgesamt 17'000 Tonnen Material, das abgebaut werden muss, sind in der Anlage bislang knapp 3500 Tonnen demontiert, davon alleine im Maschinenhaus 2500 Tonnen.

Die Stilllegung der Brennelemente fand im September statt. Nun befinden sie sich in einem Wasserbecken und werden dort abgekühlt. «Wir starten Anfang 2021 mit der Zerlegung der Kerneinbauten. Das sind die Komponenten, die sich auch während dem Betrieb im Reaktor befanden. Sie sind stark radioaktiv. Wir zerlegen und verpacken diese unter Wasser», erklärt Klute.

Alles reinigen geht nicht

Fachleute müssen das Gesamtgewicht des Materials messen und den radioaktiven Anteil reinigen. Stefan Klute geht von zirka 3000 Tonnen aus, die nicht gereinigt werden können. Dieser radioaktive Abfall gelangt zuerst in ein Zwischenlager, später in ein unterirdisches Endlager.

Was passiert in Zukunft mit dem Areal?

Es ist noch nicht entschieden, was dereinst mit dem leeren Areal geschehen soll: «Das ist eine weite Spanne. Von der industriellen Nachnutzung bis zur grünen Wiese. Wir haben hier einen tollen Knotenpunkt, was das Netz angeht. Die Vorschläge reichen von Schwimmbad bis zu Bikepark, alles ist also offen.» Ein Entscheid ist nicht vor 2027 zu erwarten. Das AKW-Gelände wird voraussichtlich 2034 freigegeben.

RadioFr. - Patrick Hirschi / nschn
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