Aufbruchstimmung in den Freiburger Gymnasien

Das Projekt "Matu, Matura 2027" zielt darauf ab, die eidgenössischen Vorgaben für die zukünftige gymnasiale Ausbildung an die Bedürfnisse des Kantons Freiburg anzupassen.

Rund 550 Lehrpersonen der vier kantonalen Gymnasien versammelten sich in der Sporthalle des Kollegiums Ste-Croix. © Raphaël M. Kadishi

Die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) haben zusammen mit dem Bundesrat notwendige Neuerungen für die Entwicklung der gymnasialen Bildung lanciert. 

Ziel ist es, die Qualität der gymnasialen Maturität und den prüfungsfreien Zugang zur Universität weiterhin schweizweit langfristig sicherzustellen. Die revidierten Rechtsgrundlagen für die gymnasiale Maturität hat der Bundesrat am 28. Juni 2023 verabschiedet. Zuvor hatte auch die Konferenz der EDK an ihrer Versammlung vom 22. Juni die neuen Rechtsgrundlagen gutgeheissen. 

Die Anhörung zum Entwurf des ausgearbeiteten gesamtschweizerischen Rahmenlehrplans dauert noch bis Ende Dezember. 

Das Freiburger Projekt

Der Kanton Freiburg hat nun die Gelegenheit genutzt, um ein eigenes, auf den Kanton abgestimmtes Projekt zu lancieren: "Matu, Matura 2027". Der Leiter des Projekts ist Matthias Wider, ehemaliger Rektor des Kollegiums St. Michael.

Das Projekt Matu 2027 wurde am Mittwoch den rund 550 Lehrpersonen der vier kantonalen Gymnasien vorgestellt. Dementsprechend voll war die Sporthalle des Kollegiums Heilig Kreuz, wo sich nebst dem Lehrpersonal auch Staatsrat Philippe Demierre, die Vizerektorin der Universität Freiburg Katharina Fromm und die verschiedenen Amtsvorsteher und Rektorinnen versammelten. 

Matthias Wider, Projektleiter, betonte die Wichtigkeit, den Fokus in der gymnasialen Ausbildung auf die überfachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu richten. Universitäten haben wiederholt einen Mangel an diesen Fähigkeiten bei zukünftigen Studierenden festgestellt. Dass transversale Themen wie die Bildung der nachhaltigen Entwicklung, die propädeutische Wissenschaft, die Digitalität oder künstliche Intelligenz in der neuen Ausbildung nicht fehlen dürfen, ist wohl allen klar, so Wider weiter. 

Unbestritten ist, dass in Zukunft neue Lernsettings gefragt sind. Wie diese in Zukunft aussehen könnten, erklärt Gisela Bissig Fasel, Rektorin des Kollegiums Heilig Kreuz und Präsidentin der Direktorinnen und Direktoren der Mittelschulen im Interview. Es gibt aber auch skeptische Stimmen, gerade seitens der Lehrpersonen. Sie bemängeln, unter anderem, dass während der Präsentation des Projektes Matu 2027 zu wenig konkrete Beispiele genannt wurden. 

RadioFr. - Corina Zurkinden
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