Bis zu einem Jahr Wartezeit für Solaranlagen
Die Nachfrage nach Solarstrom ist so hoch wie noch nie. Dies bringt auch Probleme mit sich.
Solaranlagen sind derzeit so beliebt wie noch nie. Wegen Lieferengpässen müssen sich die Haushalte in Geduld üben, und zwar bis zu einem Jahr.
In der Schweiz stieg die Leistung der neuen Fotovoltaikanlagen im letzten Jahr um 58% im Vergleich zum Vorjahr. Wie aus der Solarstatistik des Bundesamtes für Energie BFE hervorgeht, stieg auch im Kanton Freiburg die Zahl der Solaranlagen sprunghaft an. Im Zeitraum zwischen 2015 und 2020 hat sie sich fast verdreifacht. Der Trend folgt gemäss Marc Champy, Direktor von Swissolaire, Ankündigungen des Bundesrats.
Problem bei der Rekrutierung
Das in Ursy ansässige Unternehmen versucht, mit dem Tempo Schritt zu halten. Insbesondere muss es haufenweise Neueinstellungen vornehmen. "Wir haben keine Probleme, Leute einzustellen, aber ich weiß, dass einige Kollegen Probleme haben", sagt Marc Champy.
Zu diesen Kollegen gehören Gruyère Energie und Groupe E. Gruyère Energie hat nach eigenen Angaben Schwierigkeiten, qualifiziertes und erfahrenes Personal für die Montage der Anlagen zu finden. Um diesem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, hat Groupe E im vergangenen Herbst eine interne Ausbildungsmaßnahme mit dem Namen Solar Access ins Leben gerufen. Sie hat das Ziel, die Zahl der Mitarbeiter des Unternehmens, die im Solarbereich arbeiten, bis Ende 2025 zu verdoppeln.
Verspätete Lieferungen
Auch bei der Beschaffung der Materialien kämpfen die Unternehmen derzeit mit Schwierigkeiten. Beispielsweise sei es sehr kompliziert einen Wechselrichter zu beschaffen, tönt es unisono von Groupe E, Gruyère Energie und Swissolaire. Wechselrichter wandeln den Gleichstrom aus den Solarmodulen in Wechselstrom um, der in das Stromnetz eingespeist wird. Sie sind daher ein wichtiger Bestandteil von Solaranlagen. Die Wartezeiten bei den drei kontaktierten Unternehmen betragen im Durchschnitt zwischen 5 und 12 Monaten.
