Dario Bettello verlässt die Power Cats in einem Jahr
Der Tessiner will sich ab übernächster Saison voll und ganz dem neu gegründeten Volleyball-Ausbildungszentrum FriSpike widmen.

In Düdingen entstand am Montagabend das erste Volleyball-Ausbildungszentrum der Westschweiz mit dem Status "Nationaler Nachwuchsverein" (NNV). Es ist auch das erste zweisprachige Volleyball-Ausbildungszentrum schweizweit. Es soll Talente aus der ganzen Region fördern, um internationales Niveau zu erreichen. Ausserdem will FriSpike den Volleyballsport im Allgemeinen fördern. Schliesslich werden auch Trainer in den jeweiligen Vereinen unterstützt und weitergebildet.
FriSpike: viel Erfahrung im Vorstand
Zu den Gründungsmitgliedern des neuen Vereins gehören der Präsident Christian Marbach (ehemals TS Volley Düdingen-Präsident), Nathalie Frauenfelder (Trainerin 1. Liga Düdingen), Serge Andrey (Assistenztrainer Power Cats) und auch der momentane Trainer der Nati-A Frauen von Düdingen, Dario Bettello. Letzterer hatte mit den Power Cats in den letzten Jahren sportlich grossen Erfolg und konnte seinen Vertrag mit dem Sensler Verein kürzlich um drei Jahre verlängern. Nun kündigt er aber an:
Das wird meine letzte Saison bei den Power Cats.
Sollte das neue Projekt FriSpike ein Erfolg werden, tritt Dario Bettello im gegenseitigen Einverständnis mit dem TS Volley Düdingen aus Interessensgründen als Trainer der Power Cats zurück. Angesichts der breiten Abstützung und der grossen Erfahrung des Vorstandes kann man ohne Spekulationen davon ausgehen. Der TS Volley Düdingen bedankt sich bereits bei Dario Bettello für seine geleistete Arbeit.
Keine Konkurrenz für die Clubs
FriSpike sieht sich als parallele Talentförderung, ohne dabei eine Konkurrenz zu den jeweiligen Vereinen darzustellen. Mit gezielten Trainings und den vorhandenen Infrastrukturen werden Toptalente gefördert. Dass dabei die ganze Region an einem Strick zieht, zeigt auch folgendes Beispiel: Die Präsidentin vom TV Murten und Grossrätin Carole Baschung (die Mitte) ist ebenfalls im Vorstand des Vereins dabei. Noch in der laufenden Woche lädt FriSpike alle Volleyballvereine des Kantons Freiburg zu einer Sitzung ein, um die genauen Förderungsmechanismen zu besprechen. So sollen zum Beispiel Talente aus der ganzen Region während der Mittagspause zusätzliche Trainings absolvieren können und dabei auch Absenzen für den Schulunterricht kriegen.
Breit abgestützt
Damit diese Suspendierungen in der Schule auch rechtlich machbar sind, brauchte FriSpike den oben-erwähnten Status NNV, welcher vom nationalen Volleyballverband Swiss Volley verliehen wurde. Während in der Gruppe auf Sekundarstufe weiterhin Talente in den Regionen gefördert werden, wird auf Sekundarstufe 2 (Collège, FMS, Lehre) eine nationale Fördergruppe kreiert, welche in der Stadt Freiburg trainiert. Der Status NNV öffnet FriSpike also die Zusammenarbeit mit den Schulen. Deshalb ist auch der Staat Freiburg bereit, dieses Projekt zu unterstützen. Diese Unterstützung folgt laut der Sportdirektion besonders auf der organisatorischen und infrastrukturellen Ebene. Aber auch finanziell gibt es aus dem Loro-Sport-Fonds rund 15'000 Franken, ein symbolischer Betrag bei einem mittelfristigen Ziel von mindestens zwei Vollzeitstellen. Drittens gehört auch Swiss Olympic zu den offiziellen Partnern des Projekts FriSpike.
Bald viele Freiburgerinnen international?
Ab dem Schuljahr 2023/24 soll die erste nationale Fördergruppe auf Sekundarstufe 2 stehen. Bis dahin bleibt FriSpike ein Jahr, um die Talente auszusortieren. FriSpike ist schweizweit erst der dritte NNV. In Zürich und im Aargau existiert ein solcher bereits. Die Kosten für die Talente liegen pro Jahr zwischen 6000 und 7500 Franken. Die Gastfamilie ist dabei noch nicht bezahlt.
Der Traum einer NLA und/oder Nati-Karriere ist also nicht nur sportlich steinig. Aber mit FriSpikes sind sehr gute Rahmenbedingungen, eine breite Basis und grosse Motivation vorhanden.