Der Geduldsfaden ist gerissen
Eine Gruppe von Grossrätinnen und Grossräte hat genug: Der Staatsrat müsse dringend Angebote für psychisch kranke Jugendliche schaffen.

Es ist ein Vorstoss mit Ankündigung: Bereits in der Mai-Session des Grossen Rates taten mehrere Parlamentsmitglieder ihren Unmut kund. Der Staatsrat präsentierte einen Bericht zu Betreuungsangeboten für psychisch kranke Kinder und Jugendliche, die Deutsch als Muttersprache haben. Eine Reihe von Grossrätinnen aus allen Fraktionen kritisierte, die Kantonsregierung nehme das Problem nicht ernst.
"Lange genug gewartet"
Jetzt haben sie unter Federführung von Bernadette Mäder-Brülhart (Mitte-Links-CSP) einen Auftrag eingereicht. "Wir haben lange genug gewartet, sagt Mäder-Brülhart. Analysen und Studien würden jetzt nichts mehr bringen, findet sie. Der Staatsrat verweise stets auf die nächste Spitalplanung - diese sei aber erst 2023 angezeigt. Das dauere zu lange, findet die Grossrätin aus Schmitten.
Vereinbarung mit dem Kanton Bern gefordert
Konkret fordert Mäder-Brülhart mit ihren Kolleginnen und Kollegen "die Einrichtung einer deutschsprachigen Abteilung in der Klinik in Marsens", sowie eine Vereinbarung mit dem Kanton Bern für psychiatrische Notfälle. Letztere hat der Staatsrat 2013 bereits einmal angekündigt, jedoch nicht vollzogen. Für französischsprachige Kinder und Jugendliche besteht eine solche Vereinbarung mit dem Kanton Waadt indes.
Als nächstes befindet das Kantonsparlament über die Dringlichkeit des Auftrags.