"Der Name Bykov steht für Gottéron"

Julien Sprunger und seine Mannschaftskollegen wollten dem Klub finanziell entgegenkommen und Andrei Bykov im Team behalten - ohne Erfolg.

Julien Sprunger wird seinen "Hockey-Bruder" Andrei Bykov vermissen. © Keystone

Der Name Bykov hat die Klubgeschichte von Freiburg-Gottéron über 30 Jahre lang geprägt. Slava Bykov spielte von 1990 bis 1998 für die Freiburger. Sein Sohn Andrei Bykov trägt seit 24 Jahren die Farben von Gottéron und gab 2005 sein Debüt in der NLA. Nun wird der Name Bykov nach 33 Jahren bei Gottéron verschwinden. Es ist das Ende zweier Generationen von Ausnahmekönnern, welche die Geschichte des Freiburger Hockeyvereins massgeblich mitgeprägt haben.

Eine gutgemeinte Aktion

Captain Julien Sprunger und seine Mannschaft haben in den letzten Tagen versucht, das Ende von Andrei Bykov in Freiburg zu vermeiden oder zumindest um eine Saison zu verschieben. Das Team konnte sich vorstellen, auf einen Teil des Lohns zu verzichten, um das Salär von Bykov in der nächsten Saison zu stemmen. "Die Leute sollen wissen, wie wichtig Andrei als Spieler und als Mensch für uns ist. Es soll nicht am Geld scheitern, wenn es um die Zukunft von Andrei geht. Das wollten wir den Verantwortlichen so zeigen", so Julien Sprunger.

Laut dem Captain nahm die Chefetage diesen Vorschlag dankend zur Kenntnis, ging aber nicht weiter auf diese Idee ein. "Wir sind die Arbeiter und uns sind bei diesen Entscheidungen die Hände gebunden", ergänzt Mr. Gottéron.

Keine teaminterne Lösung gefunden

Julien Sprunger in seiner Rolle als Captain fand mit seinen Klubkollegen keinen Konsens, wer genau wie viel von seinem Lohn abgeben sollte. "Sollen es 2 Prozent sein, 10 Prozent oder 50'000 Franken, das war zu kompliziert", so der Captain. Er habe bis heute noch nicht mit allen 22 Spielern sprechen können. Julien Sprunger hofft, dass sein Copain Bykov auch in der neuen Saison noch die Klubfarben trägt. Aktuell gilt der Fokus der laufenden Meisterschaft, mehr zur Zukunft seines langjährigen Teamkollegen könne er nicht sagen, ergänzt Sprunger.

Und Mauro Jörg?

Im Schatten von Andrei Bykov hat auch Stürmer Mauro Jörg keinen neuen Vertrag mehr bekommen. "Mauro ist traurig, dass es nicht mehr gemeinsam weitergehen wird. Die Wege trennen sich".

Der 33-jährige Jörg kam vor vier Jahren von Lugano nach Freiburg. Seine Zukunft ist offen. Für Julien Sprunger ist es logisch, dass Andrei Bykov im Moment mehr im Fokus steht als Mauro Jörg. "Andrei ist seit über 20 Jahren mit dem Klub verbunden, und der Name Bykov steht seit 30 Jahren für Gottéron. Wir können Mauro nicht mit Andrei vergleichen", meint der Gottéron-Captain.

Freiburg-Gottéron spielt heute Abend in der BCF-Arena gegen den HC Ambrì-Piotta. Weiterhin verletzt sind der Stürmer Nathan Marchon und der Verteidiger Dave Sutter. Ob Reto Berra oder Bryan Rüegger im Tor stehen wird, ist noch nicht bestimmt. 

RadioFr. - Martin Zbinden
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