Der Operationsroboter im Daler Spital überzeugt
Seit April 2023 arbeitet das Daler Spital in Freiburg mit einem Operationsroboter. Nach acht Monaten zieht das Spital eine erste Bilanz.

Bis Ende Dezember 2023 wurden im Daler Spital in der Stadt Freiburg 85 Operationen mithilfe eines Roboters durchgeführt - alle mit Erfolg. Vor allem in den Bereichen Urologie und Viszeralchirurgie kam der Roboter zum Einsatz, wie das Daler Spital in einer Mitteilung schreibt. Doch wie gut kommt der digitale Kollege bei Ärztinnen und Patienten an?
Operationsroboter schneidet gut ab
Das medizinische Fachpersonal im Daler Spital ist flächendeckend zufrieden mit ihrem neuen "Arbeitskollegen". Das bestätigt der Generaldirektor, David Queloz, auf Anfrage.
Es ist eine spannende Erfahrung, mit einem Roboter zu arbeiten. Alles hat bisher sehr gut funktioniert.
Sowohl Ärzte, welche mit dem Roboter gearbeitet haben, als auch Patientinnen, die mithilfe des Roboters operiert wurden, seien zufrieden mit dem Ergebnis, so Queloz. Vor allem trage dieser dazu bei, Operationen noch präziser durchzuführen, so der Generaldirektor des Daler Spitals weiter.
Roboter kommt nicht bei jedem Eingriff zum Einsatz
Bislang wurde der Operationsroboter vor allem beim Entfernen der Prostata (54 Fälle) und in der Viszeralchirurgie (31 Fälle) eingesetzt. Noch spielt er aber nicht in allen Eingriffen mit. Grund dafür sind die Kosten, welche durch den Roboter entstehen, sagt David Queloz. "Wenn wir den Roboter verwenden, entstehen zusätzliche Kosten. Vom Kanton und den Krankenkassen bekommen wir aber für eine Operation aber immer gleich viel Geld, egal ob mit oder ohne Roboter. Das heisst, wir haben mehr Kosten, welche wir decken müssen."
Es wird also bei jedem Eingriff vorher evaluiert, ob der Roboter zum Einsatz kommt oder nicht. Eine neu eingeführte Kommission bestehend aus Ärzten und medizinischem Fachpersonal wägt dabei ab, ob sich eine Operation mittels Roboter auf die Gesamtkosten des Eingriffs auswirken, oder nicht.
Versicherungsdeckung hat keinen Einfluss
Egal ob allgemein versichert, halb-privat oder privat: Im Daler-Spital spielt es keine Rolle, wie ein Patient oder eine Patientin versichert ist, um zu entscheiden, ob der Roboter zum Einsatz kommt, oder nicht. Laut David Queloz sei es die Philosophie des Spitals, allen Patienten dasselbe zu bieten, unabhängig davon, wie sie versichert sind.
Im letzten Jahr seien 86 Prozent aller Patienten des Daler Spitals allgemein versichert gewesen und hätten genauso vom Operationsroboter profitiert, wie halb-privat oder privat Versicherte, so Queloz weiter.
Ab 2024 auch gynäkologische Roboter-Eingriffe
Seit der Einführung des Operationsroboters lag sein Einsatzgebiet vor allem in der Urologie und der Viszeralchirurgie. Ab 2024 werden nun auch gynäkologische Eingriffe mit dem Operationsroboter durchgeführt.
Dafür haben zwei Fachärzte dieses Bereichs die Ausbildung begonnen, um gynäkologische Operationen mithilfe des Roboters durchzuführen. So soll dieser vor allem bei Eingriffen mit Endometriose oder der Entfernung von Uterusmyomen (gutartigen Tumoren an der Gebärmutter) eingesetzt werden, heisst es in der Mitteilung.