Ein Rückblick auf die Freiburger Wirtschaft

Nadine Gobet, Direktorin des Arbeitgeberverbands und FDP-Nationalrätin, blickt auf das Jahr 2023 zurück.

Nadine Gobet blickt auf dieses Jahr zurück. © Frapp / La Télé

La Télé: Nadine Gobet, dieses Jahr wird viel über den Greyerzbezirk gesprochen, insbesondere mit der Ankunft von Rolex, die Ende letzten Jahres angekündigt wurde. Kann man sagen, dass der Greyerzbezirk der zentrale Ort der Freiburger Wirtschaft ist?

Nadine Gobet: Es wäre etwas überspitzt, das so zu sagen. Rolex wird in den nächsten Jahren in Romont und Villaz-Saint-Pierre und dann im Greyerz präsent sein, und darüber freue ich mich sehr. Aber diese Ankunft geht weit über den Süden des Kantons hinaus, man wird die Auswirkungen in Freiburg und in der Westschweiz spüren. Man muss auch sagen, dass viel über Rolex gesprochen wurde. Doch man darf nicht die Unternehmen, insbesondere Familienunternehmen, vergessen, die ebenfalls nach Terrain suchen, um sich zu entwickeln.

Hat sich seit dieser Ankündigung ein Paradigmenwechsel in der Wirtschaft des Kantons vollzogen?

Der Kanton Freiburg und das Greyerzerland sind ins Rampenlicht gerückt. Von einem Paradigmenwechsel zu sprechen, wäre übertrieben , aber es stimmt, dass unsere Region in den Fokus gerückt ist. Es soll eine beträchtliche Anzahl an Arbeitsplätzen geschaffen werden, aber es muss auch Ausbildungsplätze für qualifiziertes Personal geben. In Ihrer Reportage (La Télé) sieht man übrigens, wie schwierig es für die Unternehmen ist, mit diesem Personalmangel umzugehen.

Sie sprechen von einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Ausserde gab es eine grosse Anzahl von Konkursen im Kanton. Ist das eine besorgniserregende Situation?

Das ist ziemlich beunruhigend. Man trifft immer mehr Unternehmen, die Schwierigkeiten haben. Ich denke, dass dies auch auf den Post-Covid-Effekt zurückzuführen ist. Viele Unternehmen haben bis jetzt durchgehalten und sind nun mit etwas Verspätung mit der Situation konfrontiert.

Sie wurden dieses Jahr in den Nationalrat gewählt. Werden Sie Ihren Platz an der Spitze des Arbeitgeberverbands behalten?

Ja, ich werde bleiben, allerdings mit einer Reihe von Anpassungen im Zusammenhang mit meiner Tätigkeit in Bern. Wir sind ein Führungsteam, haben 45 Mitarbeiter und teilen uns die Aufgaben.

La Télé - Camille Tissot / mp / tm
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