"Die Landwirtschaft tut bereits viel für die Biodiversität"
Bereits 19 Prozent der Landwirtschaftsflächen dienen explizit zur Förderung der Biodiversität - das sei genug, meinen die Gegner der Initiative.
Landschaft, Ortsbilder und Biodiversität umfassend schützen, das fordert die eidgenössische Volksinitiative "Für die Zukunft unserer Natur und Landschaft". Am 22. September wird über diese Initiative abgestimmt. Bundesrat und Parlament lehnen die Biodiversitätsinitiative ab, weil sie ihnen zu weit geht.
Sie würde die nachhaltige Energie- und Lebensmittelproduktion stark einschränken, die Nutzung des Waldes sowie touristische Infrastrukturen im ländlichen Raum erschweren und das Bauen verteuern. Die einheimische Versorgung würde geschwächt.
AGRI Freiburg mit einem "Nein"
Auch die Freiburgische Landwirtschaftskammer AGRI Freiburg ist gegen die Volksinitiative „Ja zur Biodiversitätsinitiative". Weil die Initiative grosse Flächen in der Schweiz zu praktisch unantastbaren Schutzobjekten und Flächen machen will, hat die Initiative Auswirkungen auf verschiedenste Bereiche, die Versorgungssicherheit und die Abhängigkeit vom Ausland, so AGRI Freiburg in einer Mitteilung.
"Wir brauchen in der Schweiz nach wie vor die Lebensmittelproduktion und ein Ja würde zu zusätzlichen Flächen führen, die wir nicht mehr gebrauchen können. Das wäre schade, weil dann wären wir abhängig vom Ausland", erklärt Michael Moser, Gemüseproduzent aus Kerzers und Vertreter des Gemüseverbandes Bern-Freiburg und ergänzt:
Ich will produzieren, ich will Schweizer Produkte herstellen und die Schweizer Bevölkerung versorgen.
Aktuell dienen bereits 19 Prozent der Landwirtschaftsflächen explizit der Förderung der Biodiversität. Das entspricht 195'000 Hektaren Land oder der Grösse der Kantone Zürich und Zug zusammen.
Für den Erhalt von Direktzahlungen sind aktuell sieben Prozent gefordert. Die Landwirte und Landwirtinnen tun also auf freiwilliger Basis mehr, als verlangt.
Über die Pro-Argumente der eidgenössischen Volksinitiative "Für die Zukunft unserer Natur und Landschaft (Biodiversitätsinitiative)" berichteten wir bereits: