Die Stadt Freiburg verrechnet sich um 16 Millionen Franken
Warum ein erwarteter Verlust in der Jahresrechnung in einem satten Gewinn mündete. Und warum dieser Gewinn doch relativiert werden muss.
Budgetiert war in der Gemeinde Freiburg für das vergangene Jahr einen Verlust von fünf Millionen Franken. Die Jahresrechnung schliesst aber mit einem Gewinn von über elf Millionen Franken viel besser ab als erwartet. Wie kommt es dazu? Ist dieser erneute Gewinn ein Grund zur Steuersenkung?
Relativierung der Zahlen
Auch wenn sich Syndic Thierry Steiert und Vizesyndic Laurent Dietrich zufrieden zeigen mit diesem Ergebnis, müsse man die Zahlen relativieren. Denn mit Abzügen aus einmaligen und ausserordentlichen Elementen (u. a. Feuerwehr Saane, kantonale Steuerreform) würde der operative Gewinn noch bei 3,7 Millionen liegen, was nur drei Prozent des Budgets entspricht.
Doch warum hat sich die Stadt verrechnet? Erstens gilt es zu beachten, dass sich die Fehlermarge von weniger als zehn Millionen Franken bei einem Gesamtaufwand von rund 292 Millionen im überschaubaren Rahmen hält. Zweitens wurde wegen der unsicheren Prognose bezüglich der Gewinnsteuer juristischer Personen zurückhaltend budgetiert. Dies schreibt die Stadt Freiburg in einer Mitteilung.
Steuereinnahmen, Sozialhilfe und Investitionen
Die Steuereinnahmen sind im Vergleich zum Vorjahr 2022 in der Stadt Freiburg zwar zurückgegangen, dies aber weniger stark als erwartet. Auch bei den Ausgaben für die Sozialhilfe stellt die Stadt Freiburg einen Rückgang fest. Die Investitionen stiegen im Gegensatz zum Vorjahr hingegen von rund 32 Millionen auf über 50 Millionen Franken.
Dank dieses guten Jahresberichtes kann die Stadt Freiburg sein Vermögen weiterhin steigern, die "Schatzkammer" ist nun mit rund 212 Millionen Franken gefüllt. Man darf in der nächsten Sitzung des Generalrates, wie schon letztes Jahr, eine Debatte über die Senkung der Steuern erwarten.