"Die Attraktivität unserer Universität nimmt ab"

Das EU-Forschungsprojekt "Horizon Europe" greift Universitäten finanziell unter die Arme und fördert den Wettbewerb. Nicht aber in Freiburg.

Die Universität Freiburg verliert, wie alle anderen Schweizer Universitäten, an internationalem Ansehen. © Keystone

"Horizon Europe" ist das bisher grösste Forschungs-Förderungsprojekt der Europäischen Union. Es umfasst eine Summe von knapp 100 Milliarden Euro. Auch die Schweiz war ein Teil davon. Bis die Verhandlungen über das bilaterale Abkommen der Schweiz mit der EU abgebrochen sind. Die EU drehte den Geldhahn zu. 

Der Bund will die Forschung in der Schweiz allerdings weiter unterstützen. Deshalb sprach der Bundesrat Ende Mai einen Finanzierungskredit von 625 Millionen Franken. Dies entspricht zwei Dritteln der Summe, die normalerweise von Horizon Europe gekommen wäre. An der Universität Freiburg ist man dankbar für diesen Entschluss. Es geht allerdings um mehr, als nur das Geld, wie Rektorin Astrid Epiney sagt:

Es handelt sich bei den Geldern um nationale Massnahmen. Aber ein richtiger Ersatz ist es nicht.

Denn die abgeblasene Teilnahme am EU-Projekt hat Folgen für die Schweiz. Und für Freiburg. "Wir haben gemerkt, dass die Attraktivität unserer Universität für ausländische Forschende abnimmt", sagt Epiney. Das Programm sei für Nachwuchs-Forschende von entscheidender Bedeutung. Nicht nur des Geldes wegen, sondern auch wegen des europaweiten Wettbewerbs, der damit einhergeht. 

Nur Vollassoziierung hilft 

Auf der anderen Seite darf die Schweiz keine europäischen Projektleitungen mehr innehaben. "An gewissen Projekten können wir uns zwar noch beteiligen, wir dürfen sie aber nicht mehr leiten." Zwei Projekte hatte die Universität Freiburg geleitet. Den Lead musste sie nun allerdings abgeben, erzählt Astrid Epiney. 

Rektorin der Uni Freiburg, Astrid Epiney, beim Besuch von Bundesrat Alain Berset. - Quelle: Keystone

Um wieder wettbewerbsfähiger zu werden, sieht die Rektorin der Universität Freiburg nur einen Ausweg: "Wir hoffen auf eine schnelle Vollassoziierung, was ein oder mehrere institutionelle Abkommen mit der EU bedingt", sagt Epiney. Sie hofft auf baldige Fortschritte. 

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RadioFr. - Andrea Schweizer
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