Diesmal soll es Leandro Riedi richten

Das Schweizer Davis-Cup-Team tritt am Freitag und Samstag in Groningen ohne seine beiden Topspieler als Aussenseiter gegen die Niederlande zur Qualifikation für die Finalrunde an.

Angeführt vom formstarken Leandro Riedi will das Schweizer Davis-Cup-Team in den Niederlanden überraschen © KEYSTONE/EPA/ADAM VAUGHAN

Stan Wawrinka fehlt, weil er im Herbst durch eine Knöchelfraktur in der Vorbereitung zurückgeworfen wurde und andere Prioritäten setzt, Dominic Stricker wegen anhaltenden Problemen im Rücken. Somit tritt das Team von Captain Severin Lüthi ohne einen Top-100-Spieler in den Niederlanden an, die ihrerseits in Tallon Griekspoor (ATP 29) und Botic van de Zandschulp (ATP 63) auf zwei bestandene Akteure im Einzel sowie die Weltklasse-Doppelspieler Wesley Koolhof und Jean-Julien Rojer, die beide schon Grand-Slam-Titel im Palmarès haben, zählen.

Die Schweiz ist also klarer Aussenseiter. Zwei Faktoren machen aber Hoffnung auf einen Coup. Zum einen ist das die Erinnerung an letztes Jahr, als auch keiner mit einem Sieg gegen Deutschland rechnete. Dann schwang sich Marc-Andrea Hüsler in Trier zum grossen Helden auf und machte mit Erfolgen gegen Oscar Otte und vor allem Alexander Zverev den Coup möglich, dank dem sich die Schweiz erstmals für die 2019 eingeführte Finalrunde qualifizierte.

Riedi als Hoffnungsträger

Hüsler geriet seither in eine tiefe Krise und rutschte in der Weltrangliste bis auf Position 199 ab. Der Hoffnungsträger ist diesmal Leandro Riedi, der in diesem Jahr schon zwei Challenger-Turniere mit Siegen gegen sehr namhafte Konkurrenten für sich entschieden hat. Als neue Nummer 175 der Welt führt der Zürcher das Schweizer Team an und soll für den nächsten Exploit sorgen.

Als zweiten Einzelspieler setzt Lüthi zumindest am ersten Tag trotz allem auf Hüsler. Er hofft dabei auf die guten Erinnerungen an Trier und den Linkshänder-Bonus des Zürchers.

Federers Davis-Cup-Dernière vor 8,5 Jahren

Gespielt wird im Norden der Niederlande an zwei Tagen auf einem Hartplatz in der Halle. Die Schweiz hat gute Erinnerungen an die letzten Begegnungen mit den Oranjes. 2012 in Amsterdam und 2015 in Genf gab es dank Roger Federer und Wawrinka klare Siege. Die Partie im September vor achteinhalb Jahren war gleichzeitig die letzte Federers im Davis Cup.

Am Freitag stehen die beiden Einzel der jeweiligen Nummer 1 gegen die Nummer 2 im Programm, am Samstag erst das Doppel, dann die restlichen beiden Einzel. Der Sieger qualifiziert sich für die Gruppenphase der besten 16 Teams im September, der Verlierer kämpft um den Verbleib in der Top-Gruppe.

SDA
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