Diplomatische Dokumente von 1993 zugänglich
Das Bundesarchiv hat den Zugang zu geschützten diplomatischen Dokumenten von 1993 freigegeben.
Die rund 1700 Schlüsselpapiere beleuchten den Weg nach dem Nein der Schweiz zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) hin zur Aufnahme bilateraler Verhandlungen mit der EU. In den Dokumenten, deren Schutzfrist am 1.1. 2024 ablief, fanden sich auch Belege für eine Intensivierung der globalen Wirtschaftskontakte, wie die Forschungsstelle Diplomatische Dokumente der Schweiz (Dodis) mitteilte.
"Die Akten zeigen, dass der Bundesrat als Reaktion auf die Schockstarre nach dem EWR-Nein eine beispiellose Besuchsoffensive lancierte, dank der gegen Ende Jahr bilaterale sektorielle Verhandlungen mit der EU aufgenommen werden konnten", hielt Dodis-Direktor Sacha Zala fest.
Höhepunkt der Aussenpolitik 1993 war der Besuch des deutschen Kanzlers Helmut Kohl am 18. Oktober. Für ihn war ein Einschwenken der Schweiz auf den EU-Beitrittskurs "ein Gebot einfachster Einsicht". Gemäss Handnotizen von Bundespräsident Adolf Ogi mahnte Kohl: "Schweizer Trotz nützt auf die lange Sicht nicht."