WG im Kloster

Viel Platz und wenig Bewohnerinnen und Bewohner. Meril Sabo beschäftigt sich mit der Frage, wie Klöster in Zukunft umgenutzt werden können.

Meril Sabo sieht grosses Potential in der Umnutzung von Klöstern. © RadioFr.

Die Freiburger Architektin Meril Sabo interessiert sich für eine Welt, die den meisten Menschen verborgen bleibt: Klöster. Sie sind gross und haben wenige Bewohnerinnen und Bewohner, die in einem fortgeschrittenen Alter sind. Dessen wurde sich Meril Sabo an einer Führung durch das Kloster der Ursulinen während der Museumsnacht bewusst. Vom Gebäude bekam sie nur wenig zu sehen. Dafür wurde sie umso neugieriger.

Im Rahmen ihrer Arbeit mit dem Titel "Religiöses Erbe von Freiburg - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Freiburger Klöster" bat sie um Zugang zu weitere Klöstern - ohne Erfolg. Der Grund dafür ist, dass Mönche und Nonnen eine zurückgezogene Lebensweise pflegen. Erst die Begegnung mit Bischof Charles Morerod öffnete ihr die Türen zu sechs Klöstern in der Stadt Freiburg.

Rund 12 aktive Klöster gibt es in der Stadt noch. "Andere sind verschwunden, wurden umgebaut oder werden hybrid genutzt", sagt Sabo. So existierten mittlerweile Klöster mit Büroräumlichkeiten und Herbergen.

Fokus auf Gebäude

Ihr Interesse für Architektur entwickelte Meril Sabo auf Reisen mit ihren Eltern. "Nach den Reisen merkte ich, dass ich fast nur Gebäude fotografiert hatte", sagt Sabo. Sie ist davon fasziniert, wie vielfältig ihre Disziplin ist. Als Architektin befasst sie sich mit politischen, technischen, soziologischen, psychologischen als auch historischen Fragen. Hinzu kommt der Aspekt der Nachhaltigkeit.

"Es ergibt für mich immer weniger Sinn, neu zu bauen", sagt Meril Sabo. Dadurch werde zu viel CO2 ausgestossen. Umso wichtiger ist für sie das Thema der Umnutzung bestehender Gebäude wie Klöster. In Anbetracht des Platzmangels in der Stadt schlägt Meril Sabo vor, sie als Wohnraum zu verwenden. Sie ist überzeugt: Die Bauweise der Klöster, die auf das gemeinschaftliche Wohnen ausgelegt ist, entspricht dem Bedürfnis vieler Menschen.

RadioFr. - Anne Moser / pef
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