Doppelt so viele Wohnmobile wie noch vor zehn Jahren
Was gerade im Sommer aufgefallen ist auf den Strassen: viele Camper mit Schweizer Kennzeichen. Ist die Schweiz eine Campingnation geworden?

Der Fahrzeugbestand an Wohnmobilen wächst kontinuierlich. Im Jahr 2022 waren über 87'400 Wohnmobile in der Schweiz zugelassen. "Das entspricht einer Verdoppelung des Bestands in den letzten zehn Jahren", wie Maurice Acker vom Online-Marktplatz Autoscout 24 weiss.
Die Schweiz ist definitiv eine Campingnation.
Hohe Wohnmobildichte
Die Wohnmobildichte in der Schweiz ist höher als in unseren deutschsprachigen Nachbarländern. Hierzulande gibt es 99 Wohnmobile auf 10'000 Einwohnerinnen und Einwohner. Das sind acht mehr als in Deutschland und zehn mehr als in Österreich.
Bei den Schweizerinnen und Schweizern seien besonders VW-Bullis, also kleinere Busse mit Campingausstattung und einem Aufstelldach, beliebt.
Der VW T6 ist seit Jahren das gesuchteste Campingfahrzeug auf Autoscout 24.
"Aber auch nach dem Modell Marco Polo von Mercedes-Benz und Fiat Ducato wird sehr oft gesucht", erklärt der Experte.
Besonders die Corona-Pandemie trieb die Preise von Campingfahrzeugen nach oben, da während dieser Zeit die Nachfrage nach solchen Fahrzeugen extrem hoch war. "Heutzutage kostet beispielsweise ein Campingbus auf Autoscout 24 im Schnitt 58'600 Franken. Das sind 10'700 Franken mehr als noch vor drei Jahren."
Ich denke, der Markt ist leicht überhitzt, und dass der Höhepunkt nun erreicht wurde.
"Wir stellen fest, dass bei vielen Händlern die Lagerbestände zunehmen. Hinzu kommt, dass - aufgrund der hohen Preise und der inflationären Situation - die Kundinnen und Kunden mit einem Kauf zuwarten und zögerlicher werden."
Acker rechnet in den kommenden Quartalen mit Preiskorrekturen im unteren einstelligen Prozentbereich.