Pétanque ist nicht Pastis trinken unter Pinienbäumen

Am Wochenende finden in Freiburg die Schweizer Meisterschaften im Pétanque statt. Der Pétanque-Club "Fri-Boules" organisiert die "Doublettes Mixtes"-Meisterschaft.

Der Pétanque-Club "Fri-Boules" empfängt am Wocheende 128 Spielerinnen und Spieler. © zvg

Am 13. und 14. Juli finden in Freiburg zum ersten Mal wieder seit den 90er-Jahren die Schweizer Meisterschaften im Pétanque statt. In der Kategorie "Doublettes Mixtes", also in einem Zweierteam mit einer Frau und einem Mann, geht es um Gold, Silber und Bronze.

Auf dem Gelände des "Boulodrome Les Neigles" in der Freiburger Unterstadt findet am Samstag die Qualifikationen statt. Der Sonntag beginnt mit dem Achtelfinale. Der Final um Edelmetall ist für den Nachmittag geplant.

"Das Doublette Mixte" repräsentiert den Pétanque-Sport par excellnce, weil dieser einer der einzigen Sportarten ist, welche Männer und Frauen gleichberechtigt ausführen können", meint Barbara Pokorny, Mitorganisatorin und selber aktive Spielerin. Die 64-jährige Murtnerin spielt mit Benoît Lopez zusammen. "Der Einzug in den Achtelfinal ist unser Ziel". Der Kanton Freiburg ist weiter mit dem Duo Magalie Thavendran/Antoine Ruppen vertreten. 

Pétanque ist Sport

Trotz des weit verbreiteten Bildes, dass Pétanque ein Spiel für ältere Männer unter Pinienbäumen in Südfrankreich mit einem Schluck Pastis ist, stellt Barbara Pokorny die Realität komplett anders dar: "Es gibt natürlich viele ältere Herren, die Pétanque spielen, aber es ist definitiv eine Sportart, bei der man bis zu zehn Stunden im Einsatz ist und dabei bis zu 15 Kilometer zurücklegt". 

Pétanque ist ein Präzisionssport, der Durchhaltevermögen, strategisches Denken ähnlich dem Schachspiel und eine gute körperliche Verfassung erfordert. Beim Pétanque-Turnier dieses Wochenende im "Boulodrome Les Neigles" gibt es während dem Turnier kein Alkohol, keine Zigaretten und kein Handy auf dem Platz. Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter überprüfen, dass diese Grundregeln eingehalten werden. Zum Schiedsrichter-Team gehört dieses Wochenende auch der beste Freiburger Pétanque-Spieler Boubakar Gueye. 

Grosses Weekend für den Pétanque-Club "Fri-Boules"
Der Kanton Freiburg hat seit 2022 eine Weltmeisterin. Das ist Sylviane Métairon, welche dieses Wochenende nicht an den Schweizermeisterschaften in Freiburg teilnehmen kann.
Die Pétanque-Weltmeisterin ist an den Europameisterschaften in Spanien im Einsatz. Ebenfalls an einem internationalen Turnier am Spielen ist die Freiburger Junioren-Europameisterin, Ulysse Tsimine-Seydoux.
Letzte Trainings vor den Schweizer Meisterschaften
Unter den 128 qualifizierten Spielerinnen und Spielern, die dieses Wochenende in der Freiburger Unterstadt unterhalb der Poya-Brücke Pétanque im Einsatz sind, ist auch Mere Teriiteau zu finden. Die Freiburgerin war Finalistin des weltgrössten Pétanque-Spektakels, der "Marseillaise" in Marseille. 

Grosser Anlass für einen kleinen Verband

Der Freiburger Kantonalverband ist einer der kleinsten der Schweiz, mit nur 4 Lizenz-Clubs, obwohl es Dutzende von "Amicale-Clubs" gibt. Die Organisatoren hoffen, mit den Schweizer Meisterschaften im Pétanque "Doublettes Mixtes", das Interesse der Freizeit-Spieler zu wecken und sie zu motivieren, eine Lizenz zu nehmen und sich für eine Schweizer Meisterschaft qualifizieren zu können. "Es ist eine schöne Vitrine für uns, das Turnier hier auszutragen. Wir sind mega stolz", meint Barbara Pokorny. 
RadioFr. - Martin Zbinden
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