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Drei Monate Wartezeit für psychologische Therapie

In der Schweiz - wie auch in Freiburg - gibt es zu wenig Therapie-Plätze. Ein Modell-Wechsel für psychologische Fachkräfte soll nun helfen.

Im Kanton Freiburg, wie auch in der ganzen Schweiz, fehlt es an Therapie-Plätzen. © Pexels

Die Schweiz hat zu wenig Psychiater und Psychiaterinnen. Das zeigt sich auch im Kanton Freiburg. Die Folge: Monatelange Wartezeiten für einen Therapie-Platz. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche. Aber auch in ländlichen Regionen sind die Fachkräfte mehr als ausgelastet. 

Unabhängig vom Psychiater

Ein Modell-Wechsel soll nun Abhilfe schaffen. Der Bund verabschiedet sich vom früheren Delegationsmodell. Dieses schrieb vor, dass eine psychologische Therapie nur über einen Psychiater vermittelt werden durfte. Da es immer weniger Psychiater gibt, kam es zu den langen Wartezeiten. Obwohl die Therapie bei einem Psychologen oder einer Psychologin stattfand, musste stets ein Psychiater als Bindeglied fungieren. Mit dem neuen Anordnungsmodell will der Bund dem Mangel entgegenwirken. 

Neu dürfen Psychologinnen und Psychologen selbstständig agieren. Es braucht lediglich eine ärztliche Anordnung, wie es bereits beim alten Modell Voraussetzung war. Damit ändert sich besonders für die Psychologen viel. Sie können ab sofort selbstständig tätig sein und sind nicht mehr auf einen delegierenden Psychiater angewiesen. Mit der Selbstständigkeit steigen allerdings auch die Fixausgaben für Praxisräumlichkeiten. 

Deshalb mussten sich Krankenkassen-Verbände und das psychologische Fachpersonal auf einen einheitlichen Stunden-Tarif einigen. Der soll bereits ab 1. Juli 2022 die eigenständige Tätigkeit ermöglichen. Alle Parteien waren sich zu Beginn der Verhandlungen einig. Die Schweizer Vereinigung der Psychologinnen und Psychologen rechnete mit einem Stunden-Tarif von rund 190 Franken. Allerdings änderte der Schweizer Krankenversicherer Santésuisse kurzerhand die Meinung. 136 Franken pro Stunde, wie bis anhin, würden ausreichen. 

Einigung auf einen Mittelwert

Dies kommunizierte Santésuisse auf eigene Faust den Kantonen. Alle verbliebenen Verhandlungspartner, darunter der Spitalverband H+, der Krankenkassenverband Curafutura, die Einkaufsgemeinschaft HSK und die psychologischen Fachkräfte einigten sich schliesslich am Dienstag auf einen leicht höheren Tarif. Dieser soll ab 1. Juli bei 154.80 Franken pro Stunde liegen. Er gilt bis Ende 2024. Danach soll geprüft werden, ob Psychologinnen und Psychologen damit über die Runden kommen. 

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RadioFr. - Andrea Schweizer / rb
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