Ein Abendessen der besonderen Art

"Les Salons de Modeste" lädt dazu ein, einen Abend in einer fremden Stube zu verbringen.

Les Salons de Modeste bietet die Gelegenheit, neue Bekanntschaften zu knüpfen. © Unsplash

In einer kleinen Stadt wie Freiburg gibt es viele Menschen, die man regelmässig auf dem Wochenmarkt, im Pub, im Quartierladen oder auf dem Spielplatz antrifft, deren Geschichte man aber überhaupt nicht kennt. Die Gelegenheit, mit genau diesen Menschen in Kontakt zu treten, bietet die Veranstaltung "Les Salons de Modeste". Seit 1995 wird dieser Abend organisiert, um Menschen zusammenzubringen.

Gäste nach dem Zufallsprinzip

Am Freitag, 23. Februar, versammeln sich die Teilnehmenden ab 18 Uhr auf dem Python-Platz. Dort erfahren sie, in welchem Zuhause sie für diesen Abend zu Gast sein dürfen. Die Zuteilung erfolgt per Zufallsprinzip. Ausgewählt wird aus einem Pool an Freiwilligen, die ihre Wohnungstüre für fremde Gäste öffnen. Jedes Jahr ist es ein anderes Kriterium, das bestimmt, an welche Adresse man geschickt wird. Mal ist es der Lieblingsfilm, mal das ehemalige Lieblingsfach in der Schule.

Ich habe schon Geschichten von Pärchen gehört, die sich hier kennengelernt haben.
Milan Stocker, OK-Mitglied

Das ganze Konzept erfordert eine gewisse Offenheit. Sowohl von den Menschen, die ihre Wohnungen für fremde Leute öffnen als auch von den Menschen, die sich in eine fremde Stube setzen. Nach Milan Stocker, einem der Mitorganisatoren des Salons de Modeste, ist es vor allem die Neugier, die die Menschen dazu bringt, an einer solchen Aktion mitzumachen.

Der gesellige Abend endet nicht in den Wohnungen der Freiburgerinnen und Freiburger, sondern an einer geheimen Party-Lokalität. Diese wird den Teilnehmenden erst am selben Abend mitgeteilt. In der Vergangenheit wurde bereits im alten Gutenbergmuseum, im Vignettaz-Schulhaus oder im Naturhistorischen Museum gefeiert. 

RadioFr. - Patrizia Nägelin
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