Es weihnachtet nur halb

Der Generalrat Wünnewil-Flamatt diskutierte am Mittwochabend über Energiethemen und über das Friedhofsgebäude in Flamatt.

Nicht alle Geschäfte wurden vom Generalrat durchgewunken. © RadioFr.

"Leider funktioniert das Wlan heute Abend nicht" – mit dieser schlechten Nachricht eröffnete Generalratspräsident Julian Schneuwly die Sitzung. Ein technischer Mangel, der die 43 anwesenden Generalrätinnen und Generalräte nicht aus der Fassung brachte. Diskutiert wurde über ein neues Friedhofsgebäude in Flamatt, den Kauf einer zusätzlichen Friedhofsparzelle, eine Motion zur Förderung von Fotovoltaikanlagen und die Weihnachtsbeleuchtung. 

Plus Minus 25 Prozent

Den Start machte die Präsentation des neuen Friedhofsgebäudes. Das seit Jahren lecke Dach soll durch ein neues Gebäude ersetzt werden. Zwei Aufbewahrungsräume, ein Verabschiedungsraum und ein Waschraum für die muslimischen Mitglieder der Bevölkerung soll der Neubau enthalten. Alles schlicht gehalten, lichtdurchflutet und mit natürlichen Materialien wie etwa Schweizer Holz. Kritikpunkt: das Budget. Die Grobkostenschätzung beläuft sich auf 1,17 Millionen Franken - plus minus 25 Prozent. Das ist auch jener Punkt, der die Fraktionen spaltete. Trotzdem war das Vertrauen in die Arbeit des Gemeinderats gross und so stimmten 27 der anwesenden Generalrätinnen und Generalräte dem Neubau-Projekt zu. 

Beim Kauf der Friedhofsparzelle 517 war sich der Generalrat geschlossen einig. Alle 43 Anwesenden stimmten dem Kauf der Parzelle zu. Somit ist die Gemeinde Wünnewil-Flamatt nun alleinige Inhaberin des gesamten Friedhofsareals. Bis anhin war die besagte Parzelle noch im Besitz der reformierten Kirche. Diese wird das Landstück jetzt der Gemeinde veräussern. 

Kein mutiges Zeichen

Hitziger behandelt wurde die Motion der Fraktion SP/Grüne. Michael Perler präsentierte das Vorhaben, das die Installation von Fotovoltaik-Anlagen vorantreiben sollte. Bisher werden Gebäude der Gemeinde mit Solaranlagen aufgerüstet. Diese Aufrüstung soll in Zukunft auch auf privaten Hausdächern vorangetrieben werden. Ein zusätzliches Informations-Angebot und finanzielle "Zückerli" der Gemeinde sollen der Bevölkerung auf die Sprünge helfen. "Lasst uns die Vorreiter-Rolle fortführen und ein mutiges Zeichen zur Förderung erneuerbarer Energien setzen", so Michael Perler. 

Doch der Tenor des Generalrates zielte in eine andere Richtung. Die Information der Bevölkerung sei bereits ausreichend und finanzielle Anreize seien Aufgabe von Bund und Kanton. Die Motion wurde schliesslich mit 25 Nein- zu 18 Ja-Stimmen abgewiesen. 

Nur geschmückte Weihnachtsbäume

Zum Schluss kam noch die Weihnachtsbeleuchtung auf den Tisch - oder eben nicht. Wünnewil und Flamatt verzichten nämlich auf die leuchtenden Sterne, die normalerweise an den Strassenlaternen montiert werden. Ganz will man aber doch nicht auf die weihnachtliche Stimmung verzichten, so Gemeinderat Erwin Grossrieder. Deshalb werden die beiden Weihnachtsbäume auf dem Dorfplatz in Wünnewil und jener in Flamatt trotz Energiesparmassnahmen geschmückt und beleuchtet.

RadioFr. - Andrea Schweizer / faeb
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