Ein wichtiger Punkt für die Schweiz

Kein Sieg, aber ein Punkt, der die Schweiz den Achtelfinals nochmals näher bringt: Das Team von Trainer Murat Yakin spielt gegen Schottland 1:1 unentschieden.

Xherdan Shaqiri freut sich mit Remo Freuler und Michel Aebischer über seinen Treffer zum 1:1 © KEYSTONE/AP/Martin Meissner
Xherdan Shaqiri freut sich mit Remo Freuler und Michel Aebischer über seinen Treffer zum 1:1 © KEYSTONE/AP/Martin Meissner
Xherdan Shaqiri freut sich mit Remo Freuler und Michel Aebischer über seinen Treffer zum 1:1 © KEYSTONE/AP/Martin Meissner
Xherdan Shaqiri freut sich mit Remo Freuler und Michel Aebischer über seinen Treffer zum 1:1 © KEYSTONE/AP/Martin Meissner
Xherdan Shaqiri freut sich mit Remo Freuler und Michel Aebischer über seinen Treffer zum 1:1 © KEYSTONE/AP/Martin Meissner
Xherdan Shaqiri freut sich mit Remo Freuler und Michel Aebischer über seinen Treffer zum 1:1 © KEYSTONE/AP/Martin Meissner
Xherdan Shaqiri freut sich mit Remo Freuler und Michel Aebischer über seinen Treffer zum 1:1 © KEYSTONE/AP/Martin Meissner
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Mit dem einen Zähler befindet sich die Schweiz vor der letzten Runde in einer guten Ausgangslage: Zwar könnten die Schotten nach Punkten noch gleichziehen, durch die 1:5-Niederlage gegen Deutschland nehmen sie jedoch eine grosse Hypothek mit. Die Schweiz geht derweil mit einem Torverhältnis von plus 2 ins letzte Gruppenspiel. Und selbst, wenn dort noch alles schieflaufen sollte, hat die Schweiz mit vier Punkten gute Chancen, sich als einer der vier besten Gruppendritten zu qualifizieren.

Dass die Qualifikation nicht bereits am Mittwochabend sichergestellt wurde, lag an aufopferungsvoll kämpfenden Schotten, aber teils auch an fahrlässig auftretenden Schweizern. Zwar bewiesen sie die von Yakin geforderte Laufbereitschaft und traten auch mit Herz auf. Was die Konzentration anging, erlaubten sie sich aber einige Aussetzer, die sich in einigen haarsträubenden Fehlpässen äusserten.

Shaqiri glänzt mit schönem Schlenzer

Mit seiner Aufstellung war Yakin wieder ein Wagnis eingegangen - und wieder belohnte ihn der Spieler, der sein Vertrauen erhielt. Nachdem er gegen Ungarn keine Minute gespielt hatte, durfte Xherdan Shaqiri gegen Schottland von Beginn an mittun. Kwadwo Duah, im ersten Gruppenspiel immerhin einer der Torschützen, musste dagegen auf die Ersatzbank.

Damit spielte die Schweiz ohne eigentliche Sturmspitze. Dafür hatte sie mit Shaqiri einen Spieler auf dem Platz, auf den speziell an Endrunden Verlass ist: In der 26. Minute profitierte der 32-Jährige von einem Fehlpass der Schotten und schlenzte ihn ins Toreck. Es war ein typischer Shaqiri-Schuss, technisch perfekt und mit dem nötigen Auge für das Stellungsspiel des Goalies.

Damit bestätigte der Basler das, was ihm vor der Abreise von seiner Familie prophezeit worden war. Nämlich, dass er "sicher auch an dieser EM wieder etwas Spezielles mache". Seit 2014 hat Shaqiri an jeder WM und EM mindestens einen Treffer erzielt.

Fast-Eigentor bringt die Schweiz in Rückstand

Shaqiris Tor kam zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt für die Schweiz, die 13 Minuten davor nach einem Konter in Rückstand geraten war. Weil die Spieler nach einem Eckball nur zögerlich zurückeilten, verschafften sich die Schotten eine Überzahl und wussten diese zu nutzen. Fabian Schär wollte den Abschluss von Scott McTominay vor Yann Sommer klären, traf den Ball aber nicht richtig und überwand so seinen eigenen Goalie.

Die schnelle Antwort von Shaqiri verschaffte den Schweizern rasch etwas Erleichterung. Und beinahe hätte Dan Ndoye kurz darauf nachgedoppelt. Erst wurde sein Schuss vom schottischen Goalie abgewehrt, dann landete der Ball zwar im Netz, Ndoye war jedoch knapp im Offside gestanden.

Ndoye scheitert mehrmals

Nach der Pause war es wieder Ndoye, der nach knapp einer Stunde die goldene Gelegenheit auf dem Fuss hatte, allein vor dem Torhüter jedoch verzog. Shaqiri war zu diesem Zeitpunkt schon länger nicht mehr aufgetaucht und wurde deshalb durch Breel Embolo ersetzt, womit die Schweizer die letzte halbe Stunde doch noch mit einem "gelernten" Stürmer bestritten. Jener Embolo schien kurz vor Schluss seinen Treffer zum 3:1 gegen Ungarn zu kopieren - mit dem Unterschied, dass auch er dieses Mal aus einer Offsideposition gestartet war.

Aber auch die Schotten hatten in einer wilden Schlussphase mehrere gute Chancen auf den Siegtreffer. Am nächsten kam Grant Hanley, dessen Kopfball am Pfosten landete. Es sollte beim 1:1 bleiben.

Zum Abschluss der Gruppenphase trifft die Schweiz am Sonntag (21.00 Uhr) in Frankfurt auf Gastgeber Deutschland. Zeitgleich treffen in Stuttgart Schottland und Ungarn aufeinander.

Telegramm und Tabelle:

Schottland - Schweiz 1:1 (1:1)

Köln. - 43'000 Zuschauer. - SR Kruzliak (SVK). - Tore: 13. Schär (Eigentor) 1:0. 26. Shaqiri 1:1.

Schottland: Gunn; Ralston, Hendry, Hanley, Tierney (61. McKenna), Robertson; McTominay, Gilmour (79. McLean), McGregor, McGinn (90. Christie); Adams (90. Shankland).

Schweiz: Sommer; Schär, Akanji, Rodriguez; Widmer (86. Stergiou), Freuler (75. Sierro), Xhaka, Aebischer; Shaqiri (60. Embolo); Ndoye (86. Amdouni), Vargas (75. Rieder).

Bemerkungen: Schweiz ohne Zakaria und Zuber (beide verletzt). Schottland ohne Porteous (gesperrt). Verwarnungen: 31. Rodriguez. 51. McTominay. 68. McKenna. 71. McGinn. 86. Sierro.

1. Deutschland 2/6 (7:1). 2. Schweiz 2/4 (4:2). 3. Schottland 2/1 (2:6). 4. Ungarn 2/0 (1:5).

SDA
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