Eine Greyerzerin im Herzen des Silicon Valley

Emilia Pasquier leitet in San Francisco die lokale Niederlassung von Swissnex, einem Netzwerk für den wissenschaftlichen Austausch.

Swissnex hat vor rund 20 Jahren ein Büro in San Francisco eröffnet. Emilia Pasquier ist seit zwei Jahren CEO des Unternehmens. © Keystone / RadioFr.

Die Bucht von San Francisco im Hintergrund, Frachtschiffe und Segelboote, die unter der Brücke zwischen Oakland und San Francisco (nicht zu verwechseln mit der Golden Gate Bridge!) hindurchfahren, sind eine grossartige Kulisse für ein Büro. Am Wasser, inmitten der Anlegestellen, befindet sich das Schweizer Konsulat mit seinem wissenschaftlichen Austauschzentrum Swissnex.

Dieses globale Netzwerk der Schweiz ist für den Aufbau von Verbindungen in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation zuständig. Swissnex hat Büros auf der ganzen Welt, von Osaka über Rio de Janeiro bis Boston und seit etwa 20 Jahren auch in San Francisco. Und das kalifornische Büro wird von der Freiburgerin Emilia Pasquier geleitet.

Von Maules nach San Francisco

Die aus dem kleinen Dorf Maules stammende Greyerzerin steht an der Spitze eines Teams von etwa 15 Personen, hauptsächlich Schweizern. Seit zwei Jahren besteht ihre Aufgabe darin, nach talentierten Personen im Silicon Valley zu suchen. Begegnungen mit Forschern, Besuche bei Startups und die Entdeckung neuer Möglichkeiten durch künstliche Intelligenz bestimmen ihren Alltag. All ihr gesammeltes Wissen stellt die 30-Jährige in Berichten für Bern zusammen, um sie über technologische Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten.

Die junge Freiburgerin hat vieles bereits hinter sich. Unter anderem war sie vier Jahre lang Direktorin des Foraus, des Forums zur Reflexion über die Schweizer Aussenpolitik.

Von 2018 bis 2022 wechselte die Freiburgerin nach Bern und arbeitete im Eidgenössischen Departement des Innern (EDI). Dort beriet sie einen anderen Freiburger, der etwas bekannter ist als sie: Alain Berset. Während ihres Mandats analysiert Emilia Pasquier die Aussenpolitik, organisiert Reisen und kümmert sich um internationale Veranstaltungen wie das Wirtschaftsforum in Davos.

Es war eine sehr interessante Zeit. Ich konnte von einem brillianten Politiker enorm viel lernen.

Ein bereichernder Job, aber dennoch sehr anspruchsvoll, sowohl mental als auch körperlich, gibt die CEO von Swissnex zu. Innerhalb weniger Stunden von einem Flüchtlingslager in der Zentralafrikanischen Republik zu einem Filmfestival in Venedig zu reisen, sei nicht immer einfach gewesen, erinnert sie sich. Aber nach vier Jahren im EDI war es für sie Zeit für einen Tapetenwechsel. Also versuchte sie ihr Glück und bewarb sich im kalifornischen Büro von Swissnex - und hatte Erfolg.

Drei Ziele in vier Jahren

Emilia Pasquier hat nun drei Ziele in ihrem neuen Job. Erstens soll das Swissnex-Büro durch die Organisation von Veranstaltungen wiederbelebt werden. Zweitens, will sie die Veranstaltungen und Treffen auf andere Städte ausweiten, wie zum Beispiel Seattle, Austin oder Los Angeles. Und drittens lag es der Freiburgerin am Herzen, Swissnex einen künstlerischen und designerischen Touch zu verleihen - Kunst und neue Technologien zu vermischen.

RadioFr. - Hugo Savary / tm
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