Vom Schreiner zum Masseur

Der Sensler Dario Sturny hat einen veritablen Jobwechsel hinter sich. Der 28-Jährige stellte früher Küchen her, jetzt knetet er die Profis des FC Thun.

Dario Sturny hat in seiner Wohnung in Heitenried eine eigene Massagepraxis. © Frapp

Nach der obligatorischen Schulzeit entschied sich Dario Sturny die Schreinerlehre zu absolvieren. Anschliessend arbeitete der 28-Jährige auf dem Beruf weiter. In dieser Zeit zog er bei seinem Hobby Fussball die eine oder andere Verletzung zu.

So stieg das Interesse am eigenen Körper und ich habe mich erkundigt, was es überhaupt für Ausbildungen gibt.

So entschied er sich für die zweijährige Ausbildung zum Berufsmasseur und arbeitete parallel dazu als Schreiner. Tagsüber verarbeitete der aus St. Antoni stammende Sturny Holz, am Abend besuchte er einmal wöchentlich die Schule in Bern. Zudem massierte er in der freien Zeit bereits bei sich zu Hause in der Massagepraxis in Heitenried. "Das war eine intensive Zeit."

In der Ausbildung lernte der Hobbyfussballer in erster Linie den ganzen Körper kennen. Nebst der Anatomie kommt der praktische Teil des Massierens hinzu.

Im Mai 2023 kündigte der Sensler dann seinen Job als Schreiner. Derzeit absolviert er die Weiterbildung zum medizinischen Masseur.

Die Chance bei einem Proficlub

Seit letztem November hat sich für Dario Sturny ein 50-prozentiges Pensum als Masseur beim FC Thun ergeben. "Ich habe die Anzeige gesehen und bewarb mich ohne grosse Hintergedanken." Ein "Probiermassieren" bei einem Fussballer der ersten Mannschaft während dem Bewerbungsprozess gab es zwar nicht, dafür Gespräche mit den Physiotherapeuten und dem Sportchef.

Seither ist Sturny drei bis viermal die Woche in der Stockhornarea in Thun zugegen und massiert die Profis des FC Thun. "Vor allem am Tag nach dem Spieltag und am Konditionstag muss ich anwesend sein."

Das Team komplettieren zwei Physiotherapeuten, die sich bei Verletzungen und Reha-Situationen einschalten. Das Tapen vor den Partien und die Massagen teilt sich das Trio auf.

Der Spieltag eines Masseurs

Bei allen Heimspielen und bei manchen Auswärtsspielen ist Dario Sturny voll beim Team dabei. "Wir vom Staff treffen uns bereits etwas früher und bereiten je nachdem die Eisbäder vor. Danach essen wir mit der gesamten Mannschaft. Anschliessend beginnt das Tapen und Aktivieren der Muskeln." Während der Partie sitzt Sturny auf der Ersatzbank und hält Wasser und Snacks bereit. Aufs Feld rennt er bei Blessuren hingegen nicht.

Mit Thun in die Super League?

Sportlich gesehen läuft es für die Berner Oberländer exzellent. Die Thuner duellieren sich mit dem FC Sion um den direkten Aufstiegsplatz. Die Barrage wird den Thunern kaum zu nehmen sein. "Wir hoffen sehr, dass wir in die Super League aufsteigen", sagt Sturny.

Und so könnten mit dem Heitenrieder Fussballer Lucien Dähler und dem Masseur Dario Sturny gleich zwei Sensler nächste Saison in der höchsten Schweizer Liga mitwirken.

RadioFr. - Fabian Aebischer
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