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Neues Phonak Gebäude mit Netto Null CO2-Emissionen

Die Phonak Communications in Murten eröffnet ihren Neubau. Es ist eines der ersten Firmengebäude der Schweiz, das kein CO2 ausstösst.

Das Firmengebäude läuft mit Netto-Null-Emmissionen. © RadioFr.
Das Firmengebäude läuft mit Netto-Null-Emmissionen. © RadioFr.
Das Firmengebäude läuft mit Netto-Null-Emmissionen. © RadioFr.
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Das neue Gebäude der zur Sonova-Gruppe gehörenden Phonak Communications in Murten wird heute Dienstag eröffnet. Der Neubau enthält sowohl keine Heizung als auch keine Kühlung. RadioFr.-Redaktor Philipp Bürgy war vor Ort um herauszufinden, wie es sich in einem solchen Gebäude anfühlt.

Die Atmosphäre im so genannten Sonova Wireless Competence Center in Murten fühlt sich angenehm an. Der geradlinige Bau ist modern gehalten und besteht aus Holz, hohen Fenstern und Decken. Beim Eintritt ins Innere fällt auf, wie offen das Gebäude gehalten worden ist. Von einer Technik, die den Bau zum ersten Schweizer Geschäftsgebäude mit einer Netto-Null-CO2-Emission ausmacht, ist nichts zu sehen.

Elektrizität aus Sonnenkraft

Sonova-Geschäftsführer Evert Dijkstra, erklärt, warum das so ist: “Das ist tatsächlich eines der ersten dieser Gebäude in der Schweiz. Es gibt darin keine Heizung und keine Kühlung. Und die Elektrizität wird mit der Photovoltaik-Anlage erzeugt. Es gibt also absolut keinen externen und internen CO2-Ausstoss.“ Die Heizung im Haus funktioniere dank der Abwärme von Computern und Servern im Gebäudeinneren. Die Abwärme werde in einen Zwischenboden geleitet, der sich davon erwärmt.

Nicht nur aus digitalen Rechnern kann Wärme gewonnen werden, auch menschliche Körper produzieren ihren Anteil: “Wir gehen davon aus, dass jeder Mensch 100 Watt Wärme abgibt. Mit 100 Leuten an einem Standort sollte die Menge reichen, um die Heizung im Griff zu haben. Wir arbeiten hier also mit einer ganz natürlichen Heizquelle“, sagt Dijkstra. Gemeinsam mit der dicken Isolation bleibe die Temperatur angenehm warm.

Kühlung dank leichtem Vakuum

Auch im Sommer sollen gemäss Dijkstra im Gebäudeinnern angenehme Temperaturen herschen: “Wenn es in diesen Monaten wirklich heiss ist, wird das Gebäude gekühlt, indem sich die Klappen bei den Fenstern öffnen. Es handelt sich dabei um sich daneben befindende Lüftungsklappen. Diese öffnen sich ab und zu, um das Gebäude zu kühlen. Gleichzeitig erlaubt uns dies, eine Ventilation zu generieren. Die Klappen öffnen sich alle ein bis zwei Stunden während einigen Minuten, um das Innere zu kühlen und um zu ventilieren.“ Durch ein leichtes Vakuum im oberen Stock fliesse angenehm kühle Luft in das Gebäude. Damit bleibe die Temperatur in heissen Sommermonaten zwischen 21 und 26 Grad Celsius.

Diese Technik habe auch ihren Einfluss auf die Stromrechnung der Phonak, so Dijkstra: “Ungefähr einen Drittel unseres Stroms, den wir erzeugen, leiten wir an die IB Murten weiter. Dabei handelt es sich natürlich um Durchschnittswerte. Unter dem Strich dürfte es für uns sicher ein Nullsummenspiel werden.“ Der Neubau sei gemäss Evert Dijkstra zwar ein Wagnis, das sich aber am Ende des Jahres lohnen sollte. Werde während einem Jahr nicht geheizt und gekühlt, liege das Sparpotenzial bei rund 100'000 Franken.

RadioFr. - Philipp Bürgy / rb
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