"Eine Erfahrung, losgelöst vom Alltag"

Der Freiburger Koch PP Clément wird an der Sendung Top Chef auf M6 teilnehmen. Er erzählt uns von seinem Abenteuer im französischen Fernsehen.

Die erste Sendung findet am 13. März statt. © Frapp

Frapp: Pierre-Pascal Clément, kannst du uns ein bisschen erzählen, wie du zu Top Chef gekommen bist?

Ich wurde über die Netzwerke kontaktiert. Es sind Caster, die auf die Jagd gehen, das ist sehr verbreitet. Ich hatte schon zwei Jahre zuvor einen Kontakt, aber ich habe immer meine Arbeit in den Vordergrund gestellt. Diesmal war das Timing gut, denn ich kannte die Drehzeiten und hatte geplant, eine berufliche Pause einzulegen, bevor ich mich selbstständig machte. Daher dachte ich, dass dies ein Zeichen sei und spielte mit.

Hast du dich durch die Tatsache, dass du Schweizer bist, benachteiligt gefühlt?

Ich wusste nicht, ob das eine Rolle spielen würde oder nicht. Es stimmt, dass ich der erste Schweizer in der 15-jährigen Geschichte der Sendung bin. Während des Testtages stellte ich den Journalisten diese Frage und sie antworteten, ich sei der erste Schweizer, der laut spricht (lacht). Ich antwortete ihnen, dass ich mit vielen Franzosen gearbeitet habe und dass man laut sprechen müsse, um mithalten zu können. Ich glaube, sie suchen wirklich nach Leuten, die sich ausdrücken und ihre Persönlichkeit zeigen können.

Wie läuft ein Drehtag ab?

Man muss sich vorstellen, dass eine Episode, die zwei oder drei Stunden dauert, in Wirklichkeit drei Drehtage umfasst. Es gibt eine verrückte Organisation mit mehr als 100 Personen, die arbeiten. Sie nehmen sehr viel Bildmaterial auf, damit es sehr visuell ist. Als Kandidat hat man den Stress der Prüfung und des Gerichts, das man zubereiten muss. Aber für mich, der es gewohnt ist, etwas mit seinen Händen zu machen, waren es vor allem die Interviews nach den Prüfungen, die nicht einfach waren. Es ist eine sehr schöne Erfahrung, weil man aus seinem Alltag und dem, was man in einem Restaurant macht, herauskommt.

Wie ist die Beziehung zur Jury?

Sie ist intensiv, aber sehr begrenzt. Ausserhalb der Prüfungen gibt es keinen Kontakt, was ziemlich logisch ist. Die Coaches sind nicht da, um ihre Küche zu präsentieren, sondern um uns zu helfen und uns zu beraten.

Wie geht es für dich nach Top Chef weiter?

Ich habe nicht teilgenommen, um ein Restaurant in Paris zu eröffnen. Natürlich würde ich gerne von dieser Sichtbarkeit profitieren, vor allem, weil wir uns in der Sendung zu 100 Prozent ausdrücken können. Das ändert aber nichts an meinem Plan, in Freiburg zu bleiben. Ich möchte in dieser Region etwas aufbauen und mich einbringen. Momentan bin ich auf der Suche nach einem Lokal, um mein Restaurant zu eröffnen. Ich will mit den Gemeinden oder Sportvereinen zusammenarbeiten und Veranstaltungen organisieren.

Frapp - Mattia Pillonel / LK / tm
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